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Nach knapp zwei Monaten im Roten Meer kehrt die deutsche Fregatte »Hessen« zurück nach Wilhelmshaven. Ein Ersatz lässt vorerst auf sich warten.

Die Fregatte »Hessen« hat ihren Kampfeinsatz zum Schutz von Handelsschiffen gegen Angriffe der Huthi im Roten Meer planmäßig beendet. Das Schiff habe bereits das Einsatzgebiet verlassen, teilte die Bundeswehr mit. [ds_preview]

Die Fregatte war mit ihren rund 240 Männern und Frauen an Bord über mehrere Wochen Teil der EU-Mission »Aspides« im Roten Meer. Die Besatzung wehrte dabei mehrfach Drohnen und andere Flugmörper ab, die von den aus dem Jemen agierenden und mit dem Iran verbündeten Huthi abgeschossen worden waren. Für die Deutsche Marine war es der erste Kampfeinsatz dieser Art.

Anfang Mai wird die »Hessen« in Wilhelmshaven zurückerwartet. Bis ein weiteres Schiff entsandt wird, wird allerdings Zeit vergeben. Erst Anfang August macht sich die Fregatte »Hamburg« auf den Weg ins Krisengebiet.

»Hessen« eskortierte 27 Schiffe durch Risikogebiet

Die Fregatte war seit dem 23. Februar im Roten Meer im Einsatz gewesen, um die zivile Schifffahrt auf der wichtigsten Seeroute von Asien nach Europa zu schützen. Die Huthi will dort mit den Angriffen ein Ende der israelischen Militäroperation im Gazastreifen erzwingen, der eine Reaktion auf den Terrorüberfall der islamistischen Hamas am 7. Oktober ist.

Nach Angaben des Verteidigungsministeriums wurden von der Hessen insgesamt 27 Handelsschiffe sicher durch das Einsatzgebiet eskortiert. Dabei sei es in vier Fällen zu einer erfolgreichen Bekämpfung von Drohnen und Flugkörpern der Huthi gekommen. Insgesamt habe die Fregatte mehr als 6.000 sm im Einsatzgebiet zurückgelegt.

Die 143 m lange Luftverteidigungsfregatte »Hessen« ist mit Flugabwehrraketen ausgerüstet und wurde speziell für den Geleitschutz und die Seeraumkontrolle konzipiert. Mit seinem speziellen Radar kann das Schiff nach Angaben der Bundeswehr einen Luftraum von der Größe der gesamten Nordsee überwachen. Die Waffensysteme sind in der Lage, Ziele auf eine Entfernung von bis zu 160 km zu bekämpfen.

Die Operation »Aspides« war Mitte Februar durch einen Beschluss der Außenminister der 27 EU-Mitgliedstaaten gestartet worden.