Erneuter Shortsea-Zuschlag für die niederländische Werft Bodewes: Die MPP-Reederei Meriaura bestellt zwei Eco-Frachter mit Eisklasse und Biofuel-Antrieb. Die Werft-Auswahl erfolgt auch mit Blick auf die Geopolitik.

Die finnische Meriaura-Reederei hat den Auftrag zur Flottenmodernisierung heute bestätigt.[ds_preview]

Bei Bodewes in den Niederlanden werden demnach zwei 6.750-Tonner gebaut, die im Januar und Dezember 2026 abgeliefert werden sollen. Für die Werft ist es ein weiterer prestigeträchtiger Auftrag aus Europe. Bodewes baut eine Vielzahl an Shortsea-Neubauten für verschiedene Auftraggeber. (Einen ausführlichen Bericht über die Werft, die Neubauaktivitäten und Pläne finden Sie in der Ausgabe HANSA 03|24)

Meriaura setzt auf Biokraftstoff

Bei den jetzt von Meriaura bestellten Ecotrader-Schiffen handelt es sich um 105 m lange Frachter mit Eisklasse 1A. Sie seien so konzipiert, »dass sie die niedrigstmöglichen Emissionswerte erreichen«, heißt es in einer Mitteilung.

Für Meriaura sind es die ersten Neubauten seit längerer Zeit. Vor dem geplanten Schwergut-Projekt mit Ammoniak-Antrieb waren es die Neubauten »Eeva VG« und »Mirva VG« vom Typ EcoCoaster, die zur Flotte gestoßen waren. Wie diese sollen auch die Ecotrader-Neubauten mit Biokraftstoff betrieben werden können, der aus recycelten Rohstoffen der Meriaura-Tochter VG-Ecofuel hergestellt wird. »Die Ecotrader-Schiffe sind etwa 30% größer als die EcoCoaster. Damit wird den Markt- und Kundenbedürfnissen entsprochen, und die größere Schiffsgröße verbessert auch die wirtschaftliche Effizienz und entlastet die Umwelt beim Transport«, teilte die Reederei mit. Meriaura hat einen Fokus auf Nordeuropa-Verkehre und betreibt eine Flotte von 15 Schiffen zwischen 2.900 und 4.800 t Tragfähigkeit.

Werftauswahl auch durch Geopolitik beeinflusst

Der Auftrag wird als »Fortsetzung unserer Investitionsreihe in energieeffiziente Tonnage, die mit Bioöl betrieben wird«, bezeichnet. Die Wahl auf Bodewes war eine ganz bewusste: »In der derzeitigen geopolitischen Lage hielten wir es für das Beste, die Schiffe bei einer etablierten Werft in Westeuropa zu bestellen.« Dies stehe auch im Einklang mit unserer ESG-Strategie. »Die Liefer- und Terminsicherheit, die Qualität und die Fähigkeit der Werft, die Sicherheits- und Umweltvorschriften einzuhalten, sowie unsere guten Erfahrungen mit den vorangegangenen Neubauten waren die wichtigsten Faktoren für unsere Entscheidung, Royal Bodewes erneut als Schiffbauer zu wählen«, heißt es weiter.