Ein Vorgriff auf den HHLA-Einstieg? MSC nimmt Hamburg in den Fernost-Nordeuropa Swan« auf. Aber auch Bremerhaven profitiert.
Die Containerreederei MSC wird ab nächstem Monat Hamburg in die Rotation ihres eigenständigen Fernost-Nordeuropa-Dienstes »Swan« aufnehmen, der weiter bis in die Ostsee fährt. [ds_preview]
Das erste Schiff, das den deutschen Haupthafen anläuft, ist die »MSC Daria« mit einer Kapazität von 15.264 TEU. Die erste Rundreise beginnt am 3. Juni in Ningbo.
Danach folgen Shanghai und Yantian in China und Tanjung Pelepas (Malaysia), bevor in Europa nach Felixstowe und Antwerpen dann Hamburg anelaufen wird. In der Verlägerung in die Ostsee geht es über Danzig, Gdynia und Klaipeda nach Bremerhaven und über Antwerpen zurück in Richtung Asien.
Die Reederei mit Sitz in Genf setzt nach Angaben von Alphaliner derzeit 13 Schiffe mit Kapazitäten von 13.800 TEU bis 16.650 TEU im »Swan«-Dienst ein. Dazu kommt die etwas kleinere »MSC Azov« mit 9.403 TEU.
MSC schickt eigenen Dienst nach Hamburg
Die direkte China-Hamburg-Verbindung ist demnach als Ergänzung zum Condor-Dienst der noch bestehenden »2M«-Allianz mit Maersk gedacht. Dieses Angebot wird als AE6 im Wesentlichen von Maersk bestückt und ist der einzige Asien-Nordeuropa-Dienst von »2M«, der Hamburg anläuft. Alle anderen Dienste drehen in Bremerhaven und/oder Wilhelmshaven. Sowohl MSC als auch Maersk verfügen an der Weser über sogenannte »dedicated terminals« mit einer bevorzugten Abfertigung ihrer Schiffe.
Mit dem eigenständigen »Swan«-Dienst nach Hamburg will MSC ganz offensichtlich die Rolle des Elbe-Hafens stärken. Die Aponte-Reederei steht bekanntlich vor dem Einstieg bei dem Hamburger Terminalbetreiber HHLA und hat neben Investitionen auch mehr Umschlag zugesagt.
Außerdem endet im Januar 2025 die Allianz mit Maersk. Die Dänen sind künftig zusammen mit Hapag-Lloyd in der neuen Gemini Cooperation unterwegs. Zu den weltweit zwölf Hubs als großen Umschlagplätzen im Netzwerk des Zweiter-Bündnisses zählen in Nordeuropa sowohl Bremerhaven als auch Wilhelmshaven – Hamburg hingegen nicht.