Die niederländische Spezialreederei Van Oord nähert sich der Indienststellung ihres neuen Installationsschiffes »Boreas«. Der Stapellauf war aufgrund der Größe eine Herausforderung.
Das Offshore-Schiff ist auf der chinesischen Werft Yantai CIMC Raffles vom Stapel gelaufen.[ds_preview]
Der Neubau (mit Dual-Fuel-Methanol-Antrieb) wurde speziell für den Transport und die Installation der nächsten Generation von Fundamenten und Turbinen in Offshore-Windparks entwickelt. Bei CIMC Raffles stehen jetzt weitere Arbeiten an. Die »kommerzielle Verfügbarkeit« wird für 2025 erwartet, teilte van Oord heute mit.
Nach der Fertigstellung soll die »Boreas« das größte Schiff seiner Art sein. Aufgrund ihrer Größe war der Stapellauf dann auch eine »Herausforderung«, so die Niederländer. Zunächst musste das Schiff mit der so genannten Skidding-Methode vom Bauplatz zum Kai transportiert werden. Es folgte eine Verlegung auf zwei Pontons. Diese Pontons wurden dann abgesenkt, woraufhin die »Boreas« schwimmfähig wurde.
»Boreas« kann für van Oord bis zu 3.000 t heben
Nachdem sie sicher längsseits festgemacht wurde, werden die Arbeiten mit der Installation des Hauptkrans und der Verlängerung der Beine des Hubschiffs fortgesetzt.
»Der Stapellauf ist ein wichtiger Meilenstein für Van Oord. Ein großes Dankeschön an die Projektteams und alle Unterauftragnehmer und Zulieferer, die mit großem Engagement und Einsatz an dieser entscheidenden Phase des Bauprozesses gearbeitet haben. Jetzt, wo die ›Boreas‹ schwimmt, treten wir in die Endphase des Neubaus ein, und wir freuen uns darauf, unsere Reise in Richtung einer erfolgreichen Ablieferung fortzusetzen«, sagte Johan de Graaf, Projektleiter Schiffbau bei Van Oord.
Mit der »Boreas« will sich Van Oord für die zunehmende Bedeutung der Offshore-Windindustrie wappnen. Das Schiff ist 175 m lang und verfügt über einen Kran mit einem 155 m hohen Ausleger, der über 3.000 t heben kann. Vier Beine mit einer Länge von jeweils 126 m ermöglichen es, das Schiff »aufzubocken« und in Gewässern mit einer Tiefe von bis zu 70 m zu arbeiten. Es soll so in der Lage sein, die nächste Generation von 20-MW-Offshore-Windturbinen auf See zu installieren.
Im Vergleich zur »Aeolus« aus der van-Oord-Flotte hat der Neubau 88% mehr Deckfläche und über 80% mehr Hebekapazität. Das Design stammt vom Konstruktionsbüro Knud E. Hansen. Die Niederländer hatten sich bei der Auftragsvergabe eine Option auf ein zweites Schiff dieser Art gesichert.