Der französische Segelsystem-Entwickler Ayro – der unter anderem mit Reedereien wie Hapag-Lloyd, EGM oder dem Joint Venture Alizes zusammenarbeitet – konsolidiert sein Wingsail-Portfolio für mehrere Schiffstypen. Ebenfalls neu: Der Unternehmensname »OceanWings«.

Ayro will künftig mit einem Portfolio an windunterstützten Schiffsantriebssystemen (WASP), die sich auf verschiedene Schiffstypen und -größen modular anwenden lassen soll, am Markt aktiv sein.[ds_preview]

Dafür wurde jetzt im Rahmen der Schifffahrtsmesse Posidonia in Griechenland das neue Wingsail-Portfolio vorgestellt. Gleichzeitig wurde bekannt gegeben, dass Ayro künftig unter dem Namen »OceanWings« firmieren wird – analog zum Produktnamen OceanWings, dass die Franzosen seit einiger Zeit vermarkten.

»Die Umbenennung folgt auf eine erfolgreiche Konstruktions-, Herstellungs- und Kommerzialisierungsphase in den vergangenen sechs Jahren, die 2023 mit dem Stapellauf und dem anschließenden kommerziellen Betrieb des RoRo-Frachtschiffs ›Canopée‹ abgeschlossen wurde, das mit vier OceanWings-Wingsails ausgestattet ist«, heißt es in einer Mitteilung.

Aus Ayro wird OceanWings

Man führe nun das OceanWings-Branding als alleinige Unternehmensmarke ein, um die Kommunikation im Zuge der Weiterentwicklung und Erweiterung des Portfolios im Sinne eines flexibleren, modularen Ansatzes zu vereinfachen.

Die auf dem Raketentransporter »Canopée« gemessenen Treibstoffeinsparungen sollen nun auch auf anderen Schiffen bestätigt werden, »einschließlich Tanker, Bulker, Car Carrier, Kreuzfahrtschiffe«, heißt es. Auch die Hamburger Reederei Hapag-Lloyd kann sich die Installation eines solchen Systems offenbar prinzipiell vorstellen. Gemeinsam mit Ayro und dem Designbüro Technolog wurde an einer Konzeptstudie gearbeitet.

Produktion wie bei Windenergieanlagen

Die halbstarren und die neuen starren OceanWings sollen über dasselbe Design mit zwei Klappen und variabler Wölbung verfügen, »das in den meisten Betriebsszenarien und Umgebungsbedingungen nachweislich zu branchenführenden Kraftstoffeinsparungen führt«, schreiben die Franzosen.

Die Produktpalette umfasst den Angaben zufolge jetzt auch kritische Konfigurationsoptionen wie einen Kippmechanismus, um den Anforderungen an den Luftzug gerecht zu werden, und einen Aufzugsmechanismus, der speziell für Containerschiffe entwickelt wurde, um die Anforderungen des Hafenbetriebs zu erfüllen und gleichzeitig die Auswirkungen auf die Containerkapazität zu minimieren. OceanWings sei »nach wie vor die einzige Lösung auf dem Markt, die eine absenkbare Konstruktion bietet, was ein entscheidendes Merkmal für Schiffe ist, bei denen ein Kippen nicht möglich ist.«

Die Produkte werden aus denselben Verbundwerkstoffen und nach denselben Herstellungsverfahren wie die Flügel von Windkraftanlagen gefertigt. So könne eine globale Fertigungsinfrastruktur genutzt werden, um wettbewerbsfähige Preise und die Fähigkeit zur Skalierung auf große Mengen zu erzielen.