Canopee
»Canopée« in der Wesermündung (© Eckardt)
Print Friendly, PDF & Email

Das Schiff hatte schon vor seiner Indienststellung für einiges Aufsehen gesorgt: Auf dem Weg in den Neustädter Hafen in Bremen passierte am das neueste Transportschiff für den europäischen Luft- und Raumfahrtkonzern Ariane-Space, die »Canopee«, die Skyline von Bremerhaven.

In Bremen wird sich die bei Neptune Marine in den Niederlanden erbaute »Caopee« den Mitarbeitern und Zulieferern von Arianespace vorstellen, wo die Oberstufe für die »Ariane 6« gebaut wird.[ds_preview]

Das 121 m lange und schneeweiße RoRo-Schiff zieht aber vor allem durch die jüngst installierten vier 37 m hohen Masten des Segelsystems Oceanwings die Blicke auf sich, wobei auf der Revierfahrt auf der Unterweser die Segel eingezogen wurden. Betreiber des innovativen Frachters ist das französische Unternehmen Alizés, ein Joint Venture von Jifmar Offshore Services und Zéphyr & Borée. Die in Marseille beheimatete »Canopee« war erst in der vergangenen Woche im französischen Bordeaux von Frau Mahkameh Berud, Gattin von Jean-Michel Berud, dem Eigner von Jifmar Offshore Services, getauft worden.

Künftig wird sie die Verkleidung und die einzelnen Stufen der Trägerrakete »Ariane 6« transportieren. Bis vor ein paar Jahren wurden die einzelnen Bauteile der »Ariane 5«-Raketen durch zwei RoRo-Schiffe der französischen Reederei Maritime Nantaise MN befördert. Doch durch die nun vermutlich im Laufe des Jahres 2024 anstehende Inbetriebnahme der neuen und größeren Komponenten für die »Ariane 6«-Rakete musste eine neue Lösung mit einem größeren Schiff gefunden werden.

Canopee: Groß genug und klein genug

Daher wurde ein neues Transportschiff ausgeschrieben, dass alle in Europa produzierten und in Bremen, Rotterdam und Le Havre geladenen Bauteile gleichzeitig zum europäischen Weltraumbahnhof in Französisch-Guayana transportiert, wo die europäische Trägerrakete ihren Flug antritt. Das Schiff musste groß genug sein, um die Teile der Trägerrakete auf einer einzigen Fahrt zu transportieren, und klein genug, um den Fluss hinauf zur Startbasis Kourou in Französisch-Guayana zu fahren.

Die »Canopée« soll durch den Einsatz der Segel den Treibstoffverbrauch auf den Fahrten erheblich senken,je nach Geschwindigkeit um 15 bis 35%. Der Schlüssel liegt in den vier hoch aufragenden vertikalen Flügeln, an der die Segel mit einer Fläche von 1.500 m² installiert sind. Diese wurden von dem französischen Unternehmen Ayro entworfen und hergestellt. Durch das Setzen dieser innovativen Flügelsegel zur Ergänzung des Schiffsantriebes können jährlich bis zu 7.200 t CO2 eingespart werden.       (CE)