Die Reederei Lomar Shiping hat den Austieg aus der Containerschifffahrt besiegelt. Fast 100 Schiffe wurden seit 2020 verkauft, gerade erst das letzte aus der Flotte.

Lomar Shipping ist auch in Deutschland, vor allem in Bremen, eine bekannte Adresse. Dort hatte der vor vier Jahren verstorbene Reedereichef Achim Boehme jahrelang erfolgreich gewirkt. Zuletzt hatte Lomar vor gut anderthalb Jahren das Traditionsunternehmen Carl Büttner und dessen Tankerflotte übernommen. [ds_preview]

Im Tanker- und Bulker-Geschäft mit derzeit rund 30 Schiffen sieht die griechisch-britische Logothetis-Familie auch eher Potenzial für das Schifffahrtsaktivitäten der kommenden Jahre. Sukzessive hat sie sich in den vergangenen Jahren von fast 100 Containerschiffen im Wert von mehr als 2 Mrd. $ getrennt. Im Gegenzug wurden allein in den vergangenen zwölf Monaten 127 Mio. $ in weitere Massengutfrachter investiert.

Lomar setzt auf Innovationen

Neue Wachstumstreiber für die Libra-Gruppe seien die Themen »Innovation und Nachhaltigkeit“, sagte jetzt Vorstandschef George Logothetis in einem Reuters-Interview. Man habe eine strategische gute Gelegenheit gesehen, zu guten Preisen zu verkaufen.

Lomar ist dafür bekannt, antizyklisch zu agieren. Schon einmal, zwischen 2004 und 2007, hatte der Reederei-Arm der Libra Group fast alle Schiffe abgestoßen, um danach wieder eine große Flotte aufzubauen.

Die Unternehmensgruppe mit Hauptsitz in den USA besteht mittlerweile aus 20 Tochtergesellschaften in den Bereichen Schifffahrt, Luft- und Raumfahrt, erneuerbare Energien, Immobilien, Gastgewerbe und in anderen Branchen tätig.

Im vergangenen Jahr war die Innovationssparte lomarlabs gegründet worden, um neue maritime Technologien zu erforschen, unter anderem zum Carbon Capture, zur Robotertechnik und Windsegeln. Auch mit dem Start-up Turtle von Isabel Rickmers kooperiert das Spin-off.