Aquarius-G
© Eckardt
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In der vergangenen Woche gab es in der Außenelbe eine Kollision zwischen dem unter Panama-Flagge fahrendem Offshore-Versorgungsschiff »Aquarius-G« und dem 81,45 m langen lettischen Frachtschiff »Jongleur«.

Dabei wurde im Bugbereich auf der Backbord-Seite die Außenhaut auf einer Länge von mehr als 5 m aufgerissen.[ds_preview]

Über den Schadensumfang an der »Jongleur«, die mittlerweile bei der Nobiskrug-Werft in Rendsburg liegt, liegen keine Informationen vor.

Reparaturen dauern einen halben Monat

Mittlerweile traf die 68,04 m lange und 14,95 m breite »Aquarius-G« (IMO9697131) im Bremerhavener Fischereihafen an, wo Mitarbeiter von GSR German Ship Repair an der Labradorpier nun mit der Schadensbeseitigung beauftragt wurden. Die GSR ist eine Partnerfirma von Bredo Dry Docks, für sogenannte Hafen- und Reisereparaturen in allen deutschen Häfen.

Mittlerweile wurde von den GSR-Mitarbeitern schon die beschädigte Stahl-Außenhaut beseitigt und der Blick in das Vorschiff ist freigelegt. Rund 15 bis 18 Tage benötigt die zur Rönner-Gruppe gehörende GSR für die Schadensbeseitigung, wie Geschäftsführer Lars Hill auf Anfrage mitteilte.

»Aquarius-G« im Einsatz für Munitionssondierung

Die 2016 in China erbaute »Aquarius-G«, die erst zum Jahresbeginn von der N-Sea Group langfristig eingechartert wurde, ist seit diesem Frühjahr im Auftrag der Wasserstraßen- und Schifffahrtsverwaltung des Bundes (WSV) mit der Suche und Räumung von alten Kampfmitteln auf dem Meeresgrund der Außenelbe beauftragt. Denn bei routinemäßigen Baggerarbeiten zur Erhaltung der Fahrrinnentiefe war im vergangenen Jahr Munition gefunden worden.

Sie sollen aus nicht verschossenen Beständen der Küstenartillerie und der Flugabwehr stammen, die nach Kriegsende im Meer entsorgt wurden – wie auch an vielen anderen Stellen in der Nord- und Ostsee. Die Arbeiten mit der »Aquarius-G« werden in ca. 20 m Wassertiefe durchgeführt und erfolgen in enger Abstimmung mit dem Kampfmittelbeseitigungsdienst Niedersachsen statt.

Die Suche ist besonders brisant, da sich die Funde in der Nähe der Fahrrinne befinden und damit im Bereich, der stetig gebaggert werden muss. Seit der Entdeckung der Munition konnten deshalb auch nur noch sogenannte Wasserinjektionsbagger eingesetzt werden, die den Boden nur glätten und keine Gegenstände ansaugen.

Betroffen ist der Abschnitt zwischen den Tonnen »21« und »29«, also von seewärts kommend an Steuerbord, nordwestlich von Cuxhaven und westlich der Insel Neuwerk.  Die Sondierungen in der Außenelbe mit dem Spezialschiff »Aquarius-G«, die von der Fujian Southeast Shipbuilding als »Vos Star« abgeliefert wurde, werden nach Abschluss der Schadensreparatur wiederaufgenommen. Dabei ist derzeit ein Zeitplan bis Ende September 2024 vorgesehen. (CE)