Mit der Ausbreitung des Mpox-Virus drohen der Schifffahrt – kaum zwei Jahre nach Corona – wieder Quarantänemaßnahmen in einigen Regionen.
Angesichts der rapiden Ausbreitung des Mpox-Virus in West- und Südafrika führen erste Hafenstaaten strengere Kontrollen für Schiffe ein, die vorher Häfen der betroffenen Länder angefahren haben. [ds_preview]
Der Schiffsversicherer Gard nennt als Beispiele dafür in einem Rundschreiben Argentinien, Bangladesch, Indien, Singapur, Uruguay und Venezuela und warnt: „Weitere könnten bald folgen.“
Um Verzögerungen bei der Klarierung der Schiffe zu vermeiden, sollten Reedereien engen Kontakt zu lokalen Behörden und Agenturen bezüglich der aktuellen Vorschriften halten. Außerdem müssten die Besatzungen bei Fahrten nach Afrika auf Ansteckungsrisiken und Vorsichtsmaßnahmen hingewiesen werden.
Zu den Symptomen von Mpox zählen Fieber, Gelenkschmerzen und Pocken-artige Pusteln auf der Haut. Im Gegensatz zu früheren Varianten verbreitet sich die Krankheit verstärkt von Mensch zu Mensch. Die Weltgesundheitsorganisation WHO hat ihre höchste Alarmstufe ausgerufen.
Mpox-Fälle führen zu Quarantänemaßnahmen
Keine zwei Jahre nach Ende der Coronapandemie ist die Schifffahrt damit erneut mit Quarantänemaßnahmen in Hafenstaaten konfrontiert, wenn auch von – noch – vergleichsweise geringem Ausmaß. Ein erster Frachter sei kürzlich in Argentinien unter Quarantäne gestellt worden, weil ein Crewmitglied Symptome von Mpox aufgewiesen habe, warnt der niederländische P&I-Versicherer NNPC (Noord Nederlandsche P&I Club).
Lokalen Medienberichten zufolge handelte es sich um den Handysize-Bulker „Ina-Lotte“ (38.267 tdw, Baujahr 2010) der Reederei Johann M.K. Blumenthal im Getreidehafen Rosario. In Uruguay müssten unterdessen alle Seeleute auf Schiffen, die aus Afrika eintreffen, ärztlich untersucht werden, bevor sie von Bord dürfen.
Damit Kosten für etwaige Wartezeiten auf die Fracht hinzugerechnet werden können und keine Streitigkeiten mit Ladungseignern entstehen, empfiehlt der NNPC den Reedereien die Aufnahme einer entsprechenden Bimco-Klauseln in die Frachtverträge. (mph)