Derzeit findet am Internationalen Seegerichtshof in Hamburg die 16. Summer Academy der Internationalen Stiftung für Seerecht statt. In dem Kurs teilen Richter des Seegerichtshofs sowie weitere Fachleute ihr Wissen und ihre Erfahrungen mit dem internationalen Nachwuchs. Mit dem Austausch soll das Knowhow über Seerecht und Seehandelsrecht gefördert werden. [ds_preview]
In diesem Jahr haben der ISGH (International Tribunal for the Law of the Sea. kurz ITLOS) und die Internationale Stiftung für Seerecht (International Foundation for the Law of the Sea, IFLOS) 42 Teilnehmer aus 38 Nationen zur Summer Academy 2024 in Hamburg begrüßt. Davon absolvieren sechs Teilnehmer das »ITLOS / Nippon Foundation Training Programme 2024/2025« und nahmen unter anderem auch an der Summer Academy der Stiftung teil. Die Vorlesungen wurden von einer Vielzahl international anerkannter Experten gehalten, die zum Teil bereits seit der ersten Summer Academy 2007 als Dozierende dabei sind.
Anlässlich des heutigen Senatsempfangs für den internationalen Nachwuchs unterstrich Justizsenatorin Anna Gallina: »Hamburg ist sehr stolz darauf, Sitz des Internationalen Seegerichtshofs und der Internationalen Stiftung für Seerecht zu sein.« Die Weltmeere spielten eine immense Rolle in unserer heutigen Gesellschaft, als Transport- und Handelsweg, als Quelle von Nahrungsmitteln und Rohstoffen sowie für die Energiegewinnung und den Klimaschutz.
ITLOS-Sommerakademie soll Austausch fördern
»Unsere globalisierte Welt wäre ohne seerechtliche Regelungen kaum denkbar. Umso mehr freut es mich, dass die Sommerakademie Jahr für Jahr dazu beiträgt, die überragende Bedeutung der Weltmeere in den Vordergrund zu rücken«, so die Justizsenatorin weiter. »Die Sommerakademie fördert den Austausch von Teilnehmenden aus der ganzen Welt und bietet eine einzigartige Chance, einander näher zu kommen und Dinge aus einer anderen Perspektive zu sehen.«
»In den vergangenen Wochen haben die Teilnehmenden die pulsierende Hafenstadt Hamburg erkundet, die Hamburg Port Authority besucht und an verschiedenen sozialen Aktivitäten teilgenommen«, berichtete die geschäftsführende Kanzlerin des Internationalen Seegerichtshof, Ximena Hinrichs Oyarce. »Hamburg ist nicht nur ein idealer Ort für den Internationalen Seegerichtshof, sondern auch eine passende Kulisse für die bereichernden Erfahrungen, die die Sommerakademie bietet. Trotz der Entfernung von zu Hause für viele Teilnehmende ist es sehr inspirierend zu sehen, wie so viele Nationalitäten und Kulturen in dieser Stadt zusammenkommen, um zu lernen, zusammenzuarbeiten und dauerhafte Freundschaften zu schließen.«
Die Vorsitzende der Internationalen Stiftung für Seerecht, Nele Matz-Lück betonte: »Aktuelle Ereignisse zeigen, welche bedeutende Rolle das internationale Seerecht spielt. Dass wir eine Sommerschule zum Seerecht am Sitz des Internationalen Seegerichtshofs anbieten können – kurz nach dessen Rechtsgutachten, das Treibhausgasemissionen als Meeresverschmutzung einstuft – hebt uns von anderen Kursen ab und ist für die Teilnehmenden ein besonderes Erlebnis.«
Alexander Proelß, Professor am Lehrstuhl für internationales Seerecht und Umweltrecht, Völkerrecht und Öffentliches Recht an der Universität Hamburg sagte: »Ein Alleinstellungsmerkmal unserer Sommerschule ist, dass wir sowohl das internationale Seerecht als auch das private Seehandelsrecht in das Programm integrieren.« Dies ermögliche es, bei der Auswahl der Teilnehmenden eine Vielzahl von Berufen und Hintergründen einzubeziehen und unser Alumni-Netzwerk dadurch kontinuierlich auszuweiten.