Die japanische Reederei Mitsui O.S.K. Lines (MOL) und der Rohstoff-Konzern Vale haben einen Massengutfrachter der 200.000-Tonnen-Klasse mit Rotorsegeln ausgestattet. [ds_preview]

Bei der Ausrüstung der knapp 300 m langen »Camellia Dream«, die unter japanischer Flagge fährt, handelt es sich nach Angaben von MOL um den weltweit ersten Einsatz von Rotorsegeln auf einem Capesize-Massengutfrachter in der Klasse zwischen 100.000 bis 200.000 tdw. Zum Einsatz kommen hier zwei 35 m x 5 m großen Rotorsegel von Norsepower.

Das Schiff, das nun seit der Nachrüstung erstmals den wichtigen Erz-Hafen von Ponta da Madeira, angelaufen hat, soll auf den Routen zwischen Brasilien und Fernost durch die Kombination von Rotorsegeln und Technologie zur Reiseoptimierung etwa 6 bis 10 % weniger Treibstoff verbrauchen und Treibhausgase emittieren.

Der Massengutfrachter »Camellia Dream« ist mit Rotorsegeln ausgestattet worden.
Der Massengutfrachter »Camellia Dream« ist mit Rotorsegeln ausgestattet worden. (@MOL)

MOL setzt auf Rotorsegel und Wind Challengers

MOL hat sich das Ziel gesetzt, bis 2050 netto null Treibhausgasemissionen (THG) zu erreichen. Eine der wichtigsten Maßnahmen zur Erreichung dieses Ziels ist die Einführung sauberer Energie und weiterer energiesparender Technologien, wozu auch die Installation von Windantriebssystemen wie Rotorsegel und Wind Challengers gehört, also Geräten, die Windenergie mit Hilfe von ausfahrbaren Hartsegeln in Vortrieb umwandeln.

Vale hat sich dazu verpflichtet, die maritime Industrie bei der Erreichung der Dekarbonisierungsziele der Internationalen Seeschifffahrtsorganisation (IMO) zu unterstützen. Im Einklang mit den Zielen des Pariser Abkommens hat sich der Konzern außerdem das Ziel gesetzt, die Scope-3-Emissionen , die sich auf die Wertschöpfungskette beziehen, zu der auch die Emissionen der Schifffahrt gehören, bis 2035 um 15 % zu reduzieren.

Vale entwickelte Rotorsegelprojekt und Pionierprojekt zum Einbau von Mehrstofftanks

Seit 2018 setzt das Unternehmen sogenannte »Valemax« der zweiten Generation mit einer Kapazität von 400.000 t und seit 2019 »Guaibamax« mit einer Kapazität von 325.000 t ein. Im Rahmen seines Ecoshipping-Programms entwickelte Vale innovative energieeffiziente Projekte wie das Rotorsegelprojekt und ein Pionierprojekt zum Einbau von Mehrstofftanks auf Eisenerz-Frachtern.