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Fleet Operations Center in Hamburg. (© Bert Scharffenberg/ Aida)

Die Rostocker Kreuzfahrtreederei Aida Cruises hat ein „vollständig modernisiertes Fleet Operations Center“ (FOC) in Hamburg offiziell eröffnet.

Das FOC ist Teil der Carnival Maritime (CMG), die 2015 als maritime Serviceeinheit für Aida Cruises und Costa Cruises gegründet wurde, die beide zum US-Konzern Carnival gehören.[ds_preview]

Das FOC, das rund um die Uhr für die Kreuzfahrtschiffe zur Verfügung steht, soll dabei eine zentrale Rolle einnehmen und dient als erste Anlaufstelle und Supportcenter.

„Mit dieser wichtigen Investition wurde im Herzen der HafenCity das modernste und innovativste Zentrum seiner Art in Deutschland geschaffen“, teilte Aida mit. Zur feierlichen Zeremonie empfingen Felix Eichhorn, President Aida Cruises, und Keith Dowds, Executive Vice President CMG, hochrangige Vertreter aus Politik und Wirtschaft, unter ihnen Dieter Janecek, Koordinator der Bundesregierung für Maritime Wirtschaft und Tourismus im Ministerium für Wirtschaft und Klimaschutz, und Melanie Leonhard, Senatorin für Wirtschaft und Innovation der Freien und Hansestadt Hamburg.

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V.l.n.r.: Patrick Dahlemann, Chef der Staatskanzlei Mecklnburg-Vorpommern; Felix Eichhorn, President Aida Cruises; Melanie Leonhard, Senatorin für Wirtschaft und Innovation der Freien und Hansestadt Hamburg; Dieter Janecek, Koordinator der Bundesregierung für Maritime Wirtschaft und Tourismus im Ministerium für Wirtschaft und Klimaschutz; Keith Dowds, Executive Vice President Carnival Maritime GmbH. (© Aida/ Michael Schmidt)

Die Landes-SPD-Chefin sagte: „Hamburg ist eine der beliebtesten Kreuzfahrtdestinationen in Europa und gleichzeitig auch wichtiger Hub für die maritime Branche. Das Fleet Operations Center ist hier in Hamburg deshalb bestens lokalisiert. Die Modernisierung stärkt Hamburg als internationales maritimes Kompetenzzentrum.“

Viele Akteure aus dem Cruise- aber auch dem Cargo-Bereich seien in Hamburg angesiedelt und würden das Know-how schätzen, das Hamburg als attraktiven internationalen Standort für Fachkräfte auszeichne. „Das FOC leistet als wichtige Schaltzentrale einen Beitrag dazu, Kreuzfahrten weltweit sicherer, effizienter und nachhaltiger zu gestalten“, so Leonhard weiter.

Das Fleet Operations Center setze neue Maßstäbe in der Kreuzfahrtbranche, sagte Eichhorn, „gleichzeitig ist dies auch eine klare Investition und ein eindeutiges Bekenntnis zum Standort Hamburg als wichtiges internationales maritimes Kompetenzzentrum.“

Auf über 250 m² laufen im Hamburger FOC rund um die Uhr alle wichtigen Daten von 31 Kreuzfahrtschiffen zusammen. Dazu zählen neben den elf Aida-Schiffen auch 20 weitere Schiffe der europäischen Kreuzfahrtmarken der Carnival Corporation. Das FOC erfasst mittels einer volldigitalen Schiffsführungstechnik via Satelliten in nahezu Echtzeit die Geschwindigkeit, Wetter- und Navigationsdaten sowie verschiedenste technische Daten aus den Maschinenräumen der Schiffe. Dies soll den Schiffsbesatzungen eine noch bessere Planung und Optimierung von Kraftstoff- und Energieverbrauch, Routen, Wassermanagement, sowie der verschiedensten Logistikprozesse in den weltweit mehr als 250 Häfen ermöglichen, die Aida Cruises mit seinen Kreuzfahrtschiffen anläuft. Letztendlich sollen so unter anderem der Treibstoffverbrauch und somit die Emissionen der Schiffe „deutlich reduziert“ werden. Ein sogenannter „Tactical Table“, eine Art digitale mit Software ausgestattete Arbeitsplatte, sowie ein moderner Schiffssimulator sollen mit der Darstellung unterschiedlichster Szenarien und individuellen Trainings helfen.

Neben dem Support der normalen Betriebsabläufe könne man auch Hafeneinfahrten mit ungewöhnlichen Wetterlagen simulieren oder eine möglichst effiziente Routenführung sicherstellen. Aber, so Dowds, „bei aller landseitigen Unterstützung ist eines klar geregelt: Die abschließende Verantwortung und Entscheidungshoheit für das Schiff liegen immer beim Kapitän.“

Sechsmonatige Modernisierung für Aida

In die sechsmonatige Modernisierung sind die seit der Inbetriebnahme des ersten FOCs von Aida Cruises in 2012 gesammelten Erfahrungen eingeflossen. Auf dieser Basis wurde neben einer räumlichen Erweiterung die gesamte Hard- und Software-Technologie ausgetauscht und auf den neusten Stand der Technik gebracht. Ein Blickfang ist die 18 m breite und knapp 1,5 m hohe Videowand, auf die per Mausklick alle relevanten Informationen wie Wetter, geplante Routen, Radarbilder, Schutzzonen und der aktuelle Energieverbrauch ausgespielt werden können.

Über Software und deren Algorithmen wertet das FOC-Team täglich tausende Quellen und Millionen von Datenpunkten der Kreuzfahrtschiffe aus, analysiert Wetterlagen und gibt Empfehlungen für die Optimierung von Routen. Der neue „Tactical Table“ und der „Part Task Simulator“ ermöglichen es, digital Simulationen für anstehende Manöver oder neue Routen durchzuführen.

An vier Operation Desks unterstützt ein internationales Team aus 12 nautisch ausgebildeten Superintendents rund um die Uhr und an 365 Tagen im Jahr den Betrieb der Schiffe.