Martin Kröger, Geschäftsführer Verband Deutscher Reeder
Martin Kröger, Geschäftsführer Verband Deutscher Reeder (© VDR)

Der diesjährige internationale Weltschifffahrtstag der IMO findet am Donnerstag unter dem Motto „Navigating the future: safety first!“ statt. Der Verband Deutscher Reeder (VDR) betont aus diesem Anlass die Fortschritte der Branche.

Erfreulich sei, heißt es in einem aktuellen VDR-Statement, dass die Anzahl der schweren Schiffsunfälle und Schiffsverluste in den letzten Jahrzehnten deutlich rückläufig sei.[ds_preview]

Laut dem Industrieversicherer Allianz Commercial gingen weltweit im Jahr 2023 nur 26 Schiffe (über 100 BRZ) verloren, verglichen mit 41 im Vorjahr – ein Rückgang um mehr als ein Drittel. 2014 waren es noch 89, die jährlichen Schiffsverluste sind in den letzten zehn Jahren demnach um 70 Prozent zurückgegangen.

„Schiffsunfälle sind äußerst selten und die weltweite Schifffahrt ist heute sicherer denn je“, sagt Martin Kröger, Hauptgeschäftsführer des Verbands Deutscher Reeder (VDR). „Das ist eine gute Nachricht und umso bemerkenswerter, als die Gesamtzahl der weltweit eingesetzten Schiffe und damit der Schiffsverkehr deutlich gestiegen sind.“

Mehr als 60% der 2023 verlorenen Schiffe waren Frachtschiffe. Regional betrachtet entfiel fast ein Drittel aller Verluste auf See im Jahr 2023 auf Südchina, Indochina, Indonesien und die Philippinen, was auf den regen Schiffsverkehr in dieser Region zurückzuführen ist.

Auch die Brandaktivität an Bord von Schiffen ist zuletzt zurückgegangen. Insgesamt gab es in den letzten fünf Jahren 55 durch Brände verursachte Gesamtverluste. Die Zahl der gemeldeten Schiffsunfälle ging im Jahr 2023 ebenfalls zurück. Mehr als die Hälfte davon entfiel auf Maschinenschäden oder -ausfälle.

VDR: Port State Controls tragen zu mehr Sicherheit bei

Die ersten internationalen Mindeststandards für die Sicherheit auf zivilen Schiffen wurden übrigens 1914 mit dem SOLAS-Übereinkommen (Convention for the Safety of Life at Sea) als Reaktion auf die „Titanic“-Katastrophe verabschiedet.

Die Schifffahrt sei eine der am stärksten regulierten Industrien überhaupt, schreibt der VDR. Nationale und internationale Organisationen arbeiten eng zusammen, um sicherzustellen, dass Schiffe, Häfen und Seeleute bestimmten Sicherheitsstandards entsprechen. Dazu gehören insbesondere Vorschriften für die Konstruktion und Ausrüstung von Schiffen, für die Ausbildung und Zertifizierung von Seeleuten sowie für die Navigation und den Betrieb von Schiffen. „Die Einführung der weltweiten Hafenstaatenkontrolle (Port State Control) und umfassende Inspektionen (Flag State Inspections and Audits) haben mit dazu beigetragen, dass Schifffahrt heute sehr viel sicherer ist als früher“, so der Verband.