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Die "Northern Lights"-Anlagen zur Kohlenstoffabscheidung und -speicherung in Øygarden bei Bergen (© Northern Lights)

Norwegen ist bereit für die Aufnahme und die Unterwasser-Speicherung von CO2: Das Projekt Northern Lights ist landseitig fertiggestellt. Nun kann die geplante Neubau-Flotte anlegen.

„Die weltweit erste grenzüberschreitende CO2-Transport- und Speicheranlage ist fertiggestellt und bereit, CO2 aufzunehmen und zu speichern“, teilte das Northern-Lights-Konsortium der Energiekonzerne Equinor, Shell und TotalEnergies jetzt mit.[ds_preview]

Gestern nahm der norwegische Energieminister die offizielle Eröffnung der Anlage in Øygarden in der Nähe von Bergen vor. „Die Fertigstellung der Northern Lights-Anlage ist ein wichtiger Meilenstein für die weltweite Entwicklung eines Geschäftsmodells für die Abscheidung, den Transport und die Speicherung von Kohlenstoff. Sie eröffnet eine Wertschöpfungskette für die Dekarbonisierung der europäischen Industrie und Energiewirtschaft und zeigt, welche Rolle wir und unsere Partner bei der Entwicklung kohlenstoffarmer Lösungen für die Energiewende spielen“, sagte Equinor-CEO Anders Opedal.

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© Northern Lights

Die großtechnische Abscheidung, der Transport und die Speicherung von Kohlendioxid (CCS) sollen eine Schlüsselrolle bei der Energiewende spielen, da sie eine Lösung für große und schwer abbaubare industrielle Emittenten bieten, die ihre Prozesse dekarbonisieren müssen.

Northern Lights ist Teil des norwegischen CCS-Projekts Longship, von der norwegischen Regierung initiiert und darauf abzielend, CO2-Abscheidung, -Transport und -Speicherung in großem Maßstab zu demonstrieren. Northern Lights konzentriert sich speziell auf die Elemente Transport und Speicherung. Vom Terminal aus wird das CO2 per Pipeline zur Speicherung in einem Reservoir 2.600 m unter dem Meeresboden in der Nordsee transportiert, wo es „sicher und dauerhaft“ gelagert werden soll.

Für den Transport sollen spezielle Tanker eingesetzt werden, die bereits im Bau sind. Auch die deutsche Schifffahrtsgruppe Bernhard Schulte ist an dem Flottenprogramm beteiligt. Schulte hat einen (von insgesamt vier) Neubau bei Dalian Shipbuilding Offshore (DSOC) bestellt. Die Ablieferung ist für 2026 geplant. Der Neubau ist an einen langfristigen Zeitchartervertrag mit dem Projekt Northern Lights gebunden. Alle vier Schiffe sind baugleiche Schwestern und haben eine Ladekapazität von 7.500 m³


Details zu Schiffen für Northern Lights

  • Kapazität: 7.500 m³ flüssiges CO2
  • Zwei zylindrische Ladetanks
  • Länge: 130 m
  • Transportbedingungen: maximal 19 bar(g) Druck und mindestens -35°C Temperatur
  • 34 % geringerer CO2-Fußabdruck als bei Schiffen mit konventionellem Kraftstoff
  • LNG Dual Fuel, windunterstütztes Rotorsegel und Luftschmierung

Equinor ist mit dem Bau der Onshore-Anlage in Øygarden sowie der Offshore-Einrichtungen betraut worden. Das Budget für diesen Bereich beträgt 7,5 Milliarden NOK. Darin sind weder die Schiffe noch die CO2-Abscheidungsanlagen enthalten. Die erste Phase dieser Entwicklung der Wertschöpfungskette wird zu 80 Prozent vom norwegischen Staat finanziert.

„Dieses Projekt zeigt, was erreicht werden kann, wenn Behörden und Industrie auf ein gemeinsames Ziel hinarbeiten und gemeinsam investieren, um Risiken zu verringern. Die etablierte Wertschöpfungskette von Northern Lights und die Erfahrungen aus dem Projekt werden für die Reifung und Skalierung künftiger CCS-Projekte wertvoll sein“, so Opedal.

Die Kapazität der ersten Phase von 1,5 Millionen Tonnen CO2 pro Jahr ist den Angaben zufolge voll ausgebucht, und die Joint-Venture-Eigentümer arbeiten an Plänen zur Erhöhung der Transport- und Speicherkapazität für die Zukunft.