Für Mecklenburg-Vorpommern ist die maritime Wirtschaft ein entscheidender wirtschaftlicher Faktor. Die Landesregierung hat jetzt ein Zukunftskonzept vorgestellt, dass die Branche weiter stärken soll.
Mit Blick auf die aktuellen und zukünftigen Herausforderungen und Chancen der Branche wurde in intensiver Zusammenarbeit von Wirtschaft und Wissenschaft und in enger Begleitung des Maritimen Koordinators des Landes, Staatsekretär Jochen Schulte, ein „Zukunftskonzept für die maritime Wirtschaft in Mecklenburg-Vorpommern“ erarbeitet.[ds_preview]
Das rund 80-seitige Konzeptpapier ist heute in der Staatskanzlei an Ministerpräsidentin Manuela Schwesig übergeben worden.
Maßgeblich beteiligt an der Erstellung des Zukunftskonzepts war der im Juni 2023 ins Leben gerufene Maritime Zukunftsbeirat des Landes mit 21 Experten aus der maritimen Wirtschaft und Wissenschaft. Bastian Gruschka, Vorsitzender des Maritimen Clusters Norddeutschland (MCN), ist Mitglied dieses Beirats. „Es freut mich, dass das Maritime Cluster Norddeutschland als Partner an diesem zukunftsweisenden Projekt beteiligt ist und wir unsere Erfahrungen und Blickwinkel in das Konzept einbringen konnten.“
Schwesig lädt zu maritimer Konferenz ein
Ministerpräsidentin Schwesig betonte die besondere Bedeutung der maritimen Wirtschaft für Mecklenburg-Vorpommern und würdigte ihre positive Entwicklung: „Anfang 2022, nach der coronabedingten Insolvenz der MV Werften, standen wir vor großen Herausforderungen und einer ungewissen Zukunft für die maritime Wirtschaft. Heute blicken wir auf eine Branche, die wieder ein echter Wachstumsmotor unseres Landes ist.“
Die Häfen des Landes und Werften seien „moderne, vielseitige Industriezentren“, die eine Schlüsselrolle in der Energiewende spielen. Das maritime Zukunftskonzept soll eine wichtige Grundlage legen, um das fortzuführen und die maritime Wirtschaft weiter zu stärken. „Bereits nächsten Montag laden wir zu einer deutschlandweiten Konferenz zur maritimen Wirtschaft in unsere Landesvertretung nach Berlin ein. Wir wollen für unsere maritime Wirtschaft werben und uns mit anderen Akteuren vernetzen“, so Schwesig.
Wirtschaftsminister Reinhard Meyer fügte hinzu: „Besonders in den Bereichen Offshore-Wind und Wasserstoff bieten sich enorme Potenziale, die unser Land als Wirtschaftsstandort und als Vorreiter im Klimaschutz stärken werden. Die neuen Chancen wollen wir konsequent nutzen – das heute vorgelegte Zukunftskonzept bietet dafür enorm wichtige Impulse.“
Die vergangenen Jahre hätten gezeigt, wie resilient und zukunftsfähig die maritime Wirtschaft in Mecklenburg-Vorpommern ist. In Workshops ist es seiner Ansicht nach gelungen, konkrete Handlungsempfehlungen zu erarbeiten, „die uns helfen werden, die Branche erfolgreich durch die kommenden Transformationsprozesse zu führen“.
Karina Würtz leitete als Geschäftsführerin der Stiftung Offshore-Windenergie den Workshop, der sich mit der Energiegewinnung vor der Küste auseinandergesetzt hat. Sie sagte: „Die maritime Wirtschaft ist seit Jahrhunderten Teil der DNA Mecklenburg-Vorpommerns, die Energiegewinnung und insbesondere Windenergie auf See ihr jüngstes Basenpaar – mit einem enormen Innovations-, Wertschöpfungs- und damit Zukunftspotenzial für das ganze Land.“ Die Chancen für die Küstenstandorte erstrecken sich Ihrer Meinung nach dabei weit über die nationalen Seegrenzen bis weit in den Ostseeraum.
Damit die Potenziale auch wirklich genutzt werden, brauche es drei Dinge: eine innovationsstarke Akteurslandschaft, verbindliche und nachprüfbare Zielsetzungen, sowie eine integriert-gedachte Energie- und Industriepolitik auf Landes- und Bundesebene. „Ersteres hat das Land, das haben die Stakeholderrunden gezeigt. Für die anderen beiden Punkte liefert das Zukunftskonzept eine starke Arbeitsgrundlage“, so Würtz.
Die Umsetzung der im Zukunftskonzept beschriebenen Handlungsempfehlungen soll in den kommenden Jahren durch den Maritimen Zukunftsbeirat begleitet werden.