Der auch schon in Deutschland und als Partner von Hapag-Lloyd aktive finnische Gasum-Konzern plant zusammen mit der Reederei Wasaline den Aufbau „des ersten groß angelegten kommerziellen FuelEU-Maritime-Pooling-Dienstes“.
Eine entsprechende Absichtserklärung wurde jetzt bekannt gemacht. Wasaline betreibt die Hybrid-Ropax-Fähre „Aurora Botnia“ zwischen Finnland und Schweden, die sowohl mit Batterien als auch mit LNG und Bio-LNG betrieben werden kann.[ds_preview]
Die Reederei würde dem Plan zufolge dem Pool eine Überkompensation bieten, indem sie ihre tägliche Route mit Bio-LNG fährt. Gasum wiederum würde den Pool verwalten, das emissionsarme Bio-LNG liefern und Reedereien mit Schiffen mit konventionellem Kraftstoff die Überkompensation anbieten.
Als etablierter Bio-LNG-Hersteller und -Vertreiber sei man in der Lage, die erforderliche Versorgung mit ultra-emissionsarmem Kraftstoff zu gewährleisten, teilte Gasum mit. Darüber hinaus bringt die regelmäßige Route der Fähre eine gewisse Vorhersehbarkeit in den Pooling-Service.
FuelEU Maritime ist eine Verordnung der Europäischen Union, die darauf abzielt, den Einsatz von erneuerbaren und kohlenstoffarmen Kraftstoffen zu erhöhen und die Treibhausgasemissionen zu begrenzen. Die Verordnung gilt für alle Schiffe mit einer Bruttoraumzahl von über 5.000, die EU-Häfen anlaufen. Ab 2025 müssen die Eigner solcher Schiffe die Kohlenstoffintensität des gekauften Treibstoffs zunächst um zwei Prozent reduzieren, wobei die geforderte Reduzierung bis 2050 schrittweise auf bis zu 80 Prozent steigen soll.
Gasum produziert Kraftstoffe
Um die Einhaltung der Vorschriften zu erleichtern, erlaubt FuelEU Maritime die freiwillige Zusammenlegung von Emissionsminderungen zwischen Schiffen. Das bedeutet, dass Schiffe, die die Vorschriften übererfüllen, die Emissionen von Schiffen, die sie nicht erfüllen, kompensieren können, mit anderen Worten, die Einhaltung der Vorschriften kann als Dienstleistung angeboten werden.
Der FuelEU Maritime Pooling Service von Gasum sei der einfachste und zuverlässigste Weg für Reedereien, Kosten für die Einhaltung von Vorschriften zu sparen und gleichzeitig die Produktion von emissionsarmen Kraftstoffen zu fördern. „Die Kunden haben ein starkes Interesse an einem Pooling-Service gezeigt“, sagte Jacob Granqvist, Gasums Vice President, Maritime.
„Wir bei Wasaline sind begeistert von der Möglichkeit, uns an einer Lösung zu beteiligen, die das Potenzial hat, die Produktion und den Einsatz von erneuerbaren Biokraftstoffen zu steigern. Wir legen großen Wert auf Innovation und Nachhaltigkeit in der Schifffahrt und freuen uns, dass wir anderen dabei helfen können, Emissionen zu reduzieren und den grünen Wandel in unserer Branche voranzutreiben“, so Peter Ståhlberg, CEO von Wasaline.
Verflüssigtes Biomethan, Bio-LNG, ist den Angaben zufolge „ein vollständig erneuerbarer und umweltfreundlicher Kraftstoff“, dessen Treibhausgasemissionen während des gesamten Lebenszyklus im Vergleich zur Verwendung fossiler Brennstoffe um durchschnittlich 90% geringer sind. Biogas kann in den gleichen Anwendungen wie Erdgas eingesetzt werden.
Gasum produziert Biogas in seinen 17 eigenen Biogasanlagen in Finnland und Schweden und hat darüber hinaus langfristige Partnerschaften mit zertifizierten Biogasproduzenten in ganz Europa aufgebaut. Der Konzern will ab 2027 erneuerbares E-Methan auf den Markt bringen. Ziel sei, bis 2027 jährlich 7 TWh erneuerbares Gas anzubieten, einschließlich Biomethan und E-Methan.