Als erster großer Schiffshaftpflichtversicherer hat sich der Steamship Mutual mit einer Beitragsanhebung für nächstes Jahr aus der Deckung gewagt.

Die Prämienraten sollen zu den P&I-Renewals für 2025/26 (per 20. Februar) in allen Risikosegmenten um +5% erhöht werden.[ds_preview]

Der Club – fünftgrößter unter den 12 Vereinen unter dem Dach der International Group – begründet die Entscheidung mit steigenden durchschnittlichen Schadenkosten und einem erwarteten geringfügigen Defizit im Underwriting im laufenden Jahr. Gleichzeitig verzeichnet der Steamship Mutual im bisherigen Jahresverlauf weiterhin hohe Kapitalerträge von 77 Mio. $ (per 20. September).

Steamship Mutual plant größere Kapitalausschüttung

Dadurch sieht sich der Gegenseitigkeitsversicherer in der Lage, eine größere Kapitalausschüttung an alle Mitglieder vorzunehmen, die ihre Deckungen bei dem Club verlängern. Sie sollen unmittelbar nach den Renewals im Februar 12,5% der für dieses Jahr gezahlten Beiträge rückerstattet bekommen. Die Ausschüttung hat den Angaben zufolge ein Volumen von 42 Mio. $.

Höhere Schadenquoten: S&P Global erwartet weitere Ankündigungen

Die Ratingagentur S&P Global geht davon aus, dass auch die übrigen P&I Clubs Beitragserhöhungen von durchschnittliche rund +5% beschließen werden. Die Spanne werde zwischen +3% und +7,5% liegen, prophezeien die Experten in einem gerade veröffentlichten Update zur P&I-Versicherung. Das laufende Jahr dürften die Versicherer in dem Segment mit durchschnittlichen kombinierten Schadenkostenquoten von 100 bis 105% abschließen, heißt es.

Bedeutet: Schäden und Verwaltungskosten übertreffen die Prämieneinnahmen um bis zu 5%. S&P Global verweist auf wieder anziehende Pool-Schäden von je über 10 Mio. $, geopolitische Risiken und rechtliche Unsicherheiten bei möglichen Unfällen mit Beteiligung von Schiffen der „Dark Fleet“, die gegen westliche Sanktionen verstoßen. (mph)