Die taiwanesische Containerlinienreederei TS Lines ist seit heute an der Börse von Hongkong notiert. Das Erlös-Ziel wurde zwar verfehlt, beim Börsengang wurden aber dennoch einige Millionen eingesammelt, die für den Flottenausbau genutzt werden sollen.
Insgesamt erlöste TS Lines 941 Millionen HK$ – umgerechnet rund 121 Mio. $. Damit wurde das eigentliche Ziel verfehlt.[ds_preview]
Denn der Erlös lag unter den von TS Lines angestrebten 145 Mio. $. Die Reederei hatte 250 Millionen Aktien zu einem Preis zwischen 3,50 HK$ und 4,50 HKD$ ausgegeben. Der endgültige Angebotspreis lag bei 4,18 HK$ je Aktie.
TS Lines nutzt Millionen für Flottenausbau
Obwohl das Interesse der Anleger an dem Börsengang groß war, blieb der Aktienkurs am ersten Handelstag fast unverändert und eröffnete bei 4,18 HK$ (0,54 US$), schloss bei 4,10 HK$ (0,53 US$)
Mit einer Kapazität von 101.503 TEU, die 37 eigene und fünf gecharterte Schiffe umfasst, ist das Unternehmen nun die Nr. 21 im Weltmarkt der Linienreeder.
TS Lines war 2001 von Chen Te-sheng gegründet worden, der aus derselben Familie stammt wie die Eigentümer von Wan Hai Lines, einer der beiden großen anderen taiwanesischer Linienreedereien.
Während der Corona-Pandemie stieg TS Lines mit Transpazifik-Diensten in den Langstreckenverkehr ein. Nach einer Pause, als der durch die Pandemie ausgelöste Boom 2023 abebbte, nahm man den Betrieb Mitte 2024 wieder auf, als die Krise am Roten Meer zu einer Erholung der Raten beitrug.
Die Kurskorrektur im Jahr 2023 führte dazu, dass TS Lines in jenem Jahr einen Bruttoverlust von 33,8 Millionen US-Dollar verzeichnete, doch in den ersten vier Monaten des Jahres 2024 konnte das Unternehmen wieder Gewinn von 7 Millionen US-Dollar verzeichnen. Mittelfristig ist nun einer Erweiterung des Portfolios nach Ostafrika und in den Nahen Osten geplant.
Die Hälfte der Erlöse des jetzt erfolgten Börsengangs soll aber zur Finanzierung von Aufträgen für zwei bei Shanghai Waigaoqiao Shipbuilding bestellte 7.000-TEU-Schiffe verwendet werden. Die restlichen Mittel sollen für Charter-Schiffe und die Bestellung neuer Container genutzt werde. Die Neubauten dürften nach ihrer Ablieferung in den Jahren 2026 und 2027 für Dienste Fernost-Indischer Subkontinent, Asien-Ozeanien oder Fernost-Naher Osten eingesetzt werden.
TS Lines hat außerdem zwei 14.000-TEU-Schiffe bei SWS und zwei 4.300-TEU-Schiffe bei CSSC Huangpu Wenchong Shipbuilding in Auftrag gegeben. (PL)