Die MPP-Reederei Chipolbrok hat mit ihren jüngsten Neubau-Projekten nach eigener Ansicht einen Paradigmenwechsel vollzogen. Offenbar mit Erfolg, denn es soll weitere Schiffe dieser Art geben.

Anlässlich des Anlaufs der „Tai Xing“ in Gdynia gab die staatliche chinesisch-polnische Reederei jetzt die Bestellung weiterer zwei Bulk/MPP-Frachter als Schwesterschiffe der „Tai Xing“-Klasse bekannt.[ds_preview]

Das Flaggschiff hatte kürzlich seine 16. Reise in Gdynia abgeschlossen, nachdem es zuvor verschiedene andere europäische Häfen bedient hatte. „Mit der Indienststellung dieses und fünf weiterer Schwesterschiffe vollzog sich ein Paradigmenwechsel bei der Reederei“, heißt es seitens Chipolbrok. Während bisher das Augenmerk auf Ladung lag, die nicht in Container passt – Breakbulk- und Projekt-Cargo – liegt der Schwerpunkt bei diesem Schiffstyp vor allem auf Massengütern, speziell beim Einsatz in Fahrtgebiete ohne nennenswerte Projektladung.

Zwei weitere Neubauten für Chipolbrok

„Tai Xing“ und ihre Schwestern „Yong Xing“, „Herbert“, „Pilecki“, „Yu An“ und zuletzt „Boym“ wurden zwischen 2021 bis 2024 in den Dienst gestellt. Bei einer Länge von 199,9 m und Breite von 32,26 m liegt die Tragfähigkeit bei 61.641 t und 13,50 m maximalem Tiefgang. Die Reichweite beträgt 18.000 sm. Der Raum unter Deck umfasst ca. 75.000 m³ mit einem durchgehenden Wetterdeck von 5.000 m² (was auch für 804 TEU ausreichen würde). Ausgestattet mit vier Kränen an der Backbordseite mit 2 x 80 t und 2 x 150 t Kapazität ist das Schiff im Tandemhub bis zu 300 t Traglast autark.

Konzipiert sind die Schiffe nicht zuletzt auch als Reaktion „auf Märkte mit unausgeglichenem Ladungsangebot“. Vorzugsweise werden sie für die Beförderung von Massengütern wie Düngemitteln, Mineralien, seltenen Erden, Stahl- und Nichteisenmetallprodukten, Getreide, Ölsaaten, Koks und in regelmäßigen Abständen für Komplettladungen von Windkraftanlagen und Projektladungen/-modulen für Exporte aus China/Fernost beschäftigt.

Die bisherigen Schiffstypen der Reederei waren bereits für den Transport von Massengütern geeignet und ausgerüstet. Der überwiegende Beschäftigung lag jedoch stets auf Stückgut-transporten in den bestehenden Liniendiensten. Diese neuen Frachter werden vorrangig im weltweiten Massenguttransport auf dem Spotmarkt oder in der Kontraktfahrt eingesetzt.

Und offenbar läuft es gut. „Angesichts des bisherigen kommerziellen Erfolgs“, so die Reederei weiter, wurde kürzlich die Entscheidung getroffen, zwei weitere Einheiten dieses Typs bei der Chengxi Shipyard in China zu bestellen. Beide Schiffe sollen 2025/2026 in Dienst gestellt werden.