Gut zwei Monate, bevor MSC ohne Allianzpartner ein eigenes Liniennetzwerk startet, baut das Aponte-Unternehmen die Flotte weiter aus – dieses Mal mit Schulte-Schiffen.
Seit Sommer 2020 ist die Linienreederei aus Genf, unangefochten die Nr. 1 in der internationalen Containerschifffahrt, bereits auf Einkaufstour. Neben dem gewaltigen Neubau-Programm mit einer Kapazität von fast 2 Mio. TEU wurde die Flotte seither mit inzwischen mehr als 400 Secondhand-Schiffen mit insgesamt 1,7 Mio. TEU aufgestockt.
MSC wird in deutscher Flotte fündig
Immer wieder hat sich Aponte dabei auch im deutschen Bestand bedient. Letztes „Opfer“ ist die Reederei Bernhard Schulte. Gleich drei Schiffe haben jetzt den Besitzer gewechselt.
Konkret sind es die Schwesterschiffe „Hannah Schulte“ (Baujahr 2006), „Margarete Schulte“ und „Lucie Schulte“, alle 2006 gebaut und mit einer Stellplatzkapazität von jeweils 2.602 TEU ausgestattet. Alle drei verfügen über eigenes Bordgeschirr mit 4 x 45 t.
Während die großen Kontinentaldienste mit Megamax-Neubauten bestückt werden, braucht die Großreederei künftig auch kleinere Schiffe, um das Feeder-Netzwerk bestücken zu können. Zu dem Schulte-Trio gesellt sich noch die geschirrlose, etwa gleich große „Sparkle“ (Baujahr 2009, 2.553 TEU), die von der japanischen Funada Kaiun gekauft wurde.
MSC baut als Nr. 1 Abstand zu Maersk aus
Mit aktuell 872 Schiffen und insgesamt gut 6,2 Mio. TEU an Flottenkapazität ist das Aponte-Unternehmen der unangefochtene Branchenprimus. Der ehemalige Spitzenreiter Maersk, jetzt die Nr. 2, hängt mit 4,4 Mio. TEU (721 Schiffe) inzwischen weit zurück. Die „2M“-Allianz der beiden endet im Februar 2025.
MSC will, abgesehen von einigen Slotcharter-Vereinbarungen mit der „Premier Alliance“, künftig in Eigenregie außerhalb jeder Allianz fahren. Maersk fährt künftig gemeinsam mit Hapag-Lloyd in der „Germini Cooperation“. Die Hamburger verlassen dafür die bisherige „THE Alliance“ mit ONE, Yang Ming und HHM.