Iberdrola, Offshore, Windpark
Iberdrola hat mehrere Offshore-Projekte, hier ein Bild des Windparks "Baltic Eagle" (© Iberdrola)

Der auch in hiesigen Gewässern aktive spanische Konzern Iberdrola hat dem japanischen Energieunternehmen Kansai eine Beteiligung am deutschen Offshore-Windprojekt „Windanker“ ermöglicht, das sich derzeit im Bau befindet.

Die Japaner werden in den Windpark mitinvestieren und eine Beteiligung von 49% erhalten, während Iberdrola die Kontrolle über die verbliebenen 51% behalten wird, teilte der spanische Energieversorger mit.[ds_preview] Der Offshore-Windpark „Windanker“ in der deutschen Ostsee soll bei 21 Windturbinen eine installierte Leistung von 315 MW haben und im letzten Quartal 2026 in Betrieb genommen werden.

Iberdrola wird die Anlagen kontrollieren und verwalten und den Bau, den Betrieb, die Instandhaltung sowie „andere Unternehmensdienstleistungen“ übernehmen. Neu ist das Zusammenkommen von Iberdrola und Kansai nicht: „Die Vereinbarung stärkt die Beziehungen zwischen den beiden Unternehmen, nachdem Iberdrola zuvor bereits Electricity North West (ENW) erworben hatte, wo Kansai eine Beteiligung von 12% besitzt. Dies erlaubt Iberdrola seine Strategie im Bereich Allianzen und Anlageklasserotation weiter vorantreiben, sein Wachstum in Ländern mit hoher Kreditwürdigkeit zu beschleunigen und gleichzeitig seine Finanzkraft zu konsolidieren“, heißt es heute.

Windpark-Energie bereits an Industriekunden verkauft

„Diese Vereinbarung wird es uns ermöglichen, unser Wachstum im Bereich der Offshore­Windenergie mit einem strategischen Partner wie Kansai zu beschleunigen. Der Windpark ›Windanker‹, dessen Energie bereits langfristig an lndustriekunden verkauft wird, zeigt das Potenzial der erneuerbaren Energien, die lndustrialisierung Europas mit einheimischer, sauberer und wettbewerbsfahiger Energie voranzutreiben“, sagte Ignacio Galan, Präsident von Iberdrola.

Iberdrola verfugt derzeit über eine installierte Offshore-Windkapazitat von 2.400 MW und erwartet, dass sie bis Ende 2026 4.800 MW erreichen wird. Das Unternehmen hat vier Offshore-Windparks in Betrieb: „Saint Brieuc“ (vor der bretonischen Küste Frankreichs), „West of Duddon Sands“ (in der lrischen See, vor der Küste des Vereinigten Königreichs), „Wikinger“ (in der deutschen Ostsee) und „East Anglia One“ (einer der größten Offshore-Windparks der Welt, vor der britischen Küste der Nordsee).

Darüber hinaus hat das Unternehmen vier weitere Windparks im Bau, die in den Jahren 2025 und 2026 in Betrieb gehen sollen: „Baltic Eagle“ in Deutschland, dessen Turbinen bereits vollständig installiert sind, „Vineyard Wind One“, das erste Großprojekt in den Vereinigten Staaten, „East Anglia Three“ im Vereinigten Königreich und eben „Windanker“.

Die lnvestitionen in die bereits in Betrieb sowie im Bau befindlichen Windparks belaufen sich offiziellen Angaben zufolge auf 15 Mrd. €. Zudem erhielt Iberdrola im vergangenen Sommer den Zuschlag fur die Offshore­-Windprojekte „East Anglia Two“ (Großbritannien) und „New England Wind l“ (Massachusetts, USA). Das Unternehmen hat sich außerdem die Rechte am Meeresboden fur künftige Windparks in Großbritannien, Kontinentaleuropa, den Vereinigten Staaten, Australien und Japan gesichert.

Iberdrola hat kürzlich mehrere langfristige Allianzen geschlossen, unter anderem:

  • Im Oktober schloss Iberdrola den Kaut des britischen Verteilnetzbetreibers ENW ab, um mit Kansai als Partner im Bereich Netze weiter zu expandieren
  • Im Januar 2023 unterzeichnete das Unternehmen eine Allianz mit Norges Bank, um gemeinsam in erneuerbare Energien zu investieren
  • Im Dezember 2023 schloss das Unternehmen eine Vereinbarung mit Masdar über gemeinsame lnvestitionen in Hohe van bis zu 15 Mrd. in Offshore-Windkraftanlagen und grünen Wasserstoff in Deutschland, Großbritannien und den USA
  • Außerdem unterzeichnete Iberdrola eine Allianz mit Energy Infrastructure Partners, um gemeinsam in den Offshore-Windpark Wikinger zu investieren und sein Offshore­Windportfolio zu erweitern.