Die chinesisch-polnische MPP-Reederei Chipolbrok hat seine „Nowowiejski“ auf eine große Rundreise geschickt und dabei unter anderem China, Indien und europäische Häfen angesteuert – und anders als sonst üblich standen auf der Reiseroute gleich zwei Terminals in Hamburg.
Der 32.000-Tonner, 2015 gebaut und nach einem polnischen Komponisten benannt, machte sowohl bei Deufol Wallmann & Co. als auch bei C. Steinweg fest.[ds_preview]
Der 190 m lange und mit 700 t Krankapazität ausgestattete MPP-Frachter hat ein Laderaumvolumen von 39.500 cbm unter Deck plus 2.000 m² an Deck und eine Tragfähigkeit von annähernd 32.000 t.
Das Schiff des chinesisch-polnischen Joint Ventures, das jüngst eine Neubau-Serie für große 62.000-Tonner ausgebaut hatte und damit künftig vermehrt auch auf Bulk-Ladungen setzen will, passierte zunächst aus Asien kommend den Suezkanal. An Bord eine Ladungsmischung aus China, die vor der Kanalpassage in arabischen und danach in verschiedenen europäischen Häfen, auch im Mittelmeer, gelöscht wurde. Auf dem Rückweg nach Fernost sind Zwischenstopps in Indien, Südostasien und China vorgesehen. Gerade Indien wird als Anlaufpunkt für die Reederei zunehmend wichtiger. So gehört Mumbai neben Shanghai und Singapur im Jahr 2024 zu den wichtigsten Löschhäfen für die Reedereiniederlassung in Gdynia.
Zwei Chipolbrok-Anläufe in Antwerpen
Die Hälfte der Tragfähigkeit des Schiffes ist im Rahmen des Liniendienstes mit Ladung von Antwerpen nach Mumbai ausgelastet, welche aus Stahlcoils und -platten, Schienen und einigen Maschinen besteht. Um die Kundenanforderungen besser erfüllen zu können, hat Chipolbrok während der ostwärts gehenden Reise einen zweiten Anlauf im europäischen Breakbulk-Hub Antwerpen eingerichtet, um die gesamte Ladung aufzunehmen, die aus Staugründen beim ersten Anlauf im November nicht geladen werden konnte.
Zusätzlich legt das Schiff während seiner heimkehrenden Reise einen Zwischenstopp in Gijon ein, um dort weitere 1.000 t Schienen nach Mumbai an Bord zu nehmen, quasi als Abschluss auf dem Weg über das Kap der Guten Hoffnung.
Gdynia und Klaipeda wurden angelaufen, um Projektkomponenten aus China zu löschen, darunter ein schweres und geräumiges Modul, dass eine Seite des unteren Laderaums komplett ausfüllte.
Auf dieser Reise um Europa wurde auch Hamburg zweimal bedient. Zuerst um Industrie-komponenten aus China zu löschen und dann zum Laden zurückzukehren, darunter insbesondere verschiedene Schwerkolli zwischen 204 t und 379 t Stückgewicht. All dies wurde von außenbords mit schiffseigenen Kränen aus Leichtern geladen, die über das innerdeutsche Wasserstraßennetz nach Hamburg per Schubeinheit verschifft wurden.
Besonders große und anspruchsvolle Kolli wurden beim dem auf konventionelle Ladung spezialisierten Terminalbetreiber Deufol Wallmann & Co. an Bord geholt, „was ein außergewöhnlicher Kundenwunsch war“, heißt es seitens Chipolbrok. Denn eigentlich ist die Reederei langjähriger Partner vom C.Steinweg Terminal. Dorthin verholte das Schiff dann auch für weitere Arbeiten. Ende Februar 2025 soll die Reise schließlich in Xingang enden.