Das grenzüberschreitende Wasserstraßen- und Schleusensystem auf dem St. Lorenz-Strom in Nordamerika bekommt eine Frischekur.

Die kanadische St. Lawrence Seaway Management Corporation (SLSMC) hat angekündigt, in den nächsten drei Jahren mehr als 350 Mio. $in die Verbesserung der Infrastruktur zu investieren.[ds_preview]

Diese Investitionen solle die „kontinuierliche Zuverlässigkeit und Effizienz des Seaways sicherstellen und gleichzeitig Arbeitsplätze schaffen und die lokalen Gemeinden stärken“, heißt es in einem Statement der binationalen Einrichtung.

Geplant sind Arbeiten bis Ende März 2027. Mehr als 170 Mio. $ sollen in die Region von Montreal bis zum Ontariosee (MLO) und 180 Mio. $ in die Region des Wellandkanals fließen. So will man mittels Modernisierungen die kritische Infrastruktur verbessern, „um starke Verbindungen in der Lieferkette und einen zuverlässigen Warentransport zu gewährleisten“.

Als Teil der „Highlights“ der Arbeiten werden genannt:

  • Instandhaltung und Modernisierung von Schleusen und Brücken
  • Verbesserung der Energieinfrastruktur
  • die Modernisierung mechanischer und struktureller Systeme, um die Lebensdauer wichtiger Anlagen zu verlängern

St. Lorenz soll für die Zukunft gerüstet werden

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Die Welland Canal Schleuse2 (© St Lawrence Seaway Management Corporation)

„Diese Investition spiegelt unser Engagement für eine widerstandsfähige und nachhaltige Lieferkette für Kanadier wider“, sagte Jim Athanasiou, Präsident und CEO der SLSMC. „Indem wir die Zuverlässigkeit unserer Infrastruktur verbessern, unterstreichen wir die wichtige Rolle des Seewegs bei der Sicherstellung, dass Waren effizient an ihren Bestimmungsort gelangen, und unterstützen gleichzeitig Innovation und Nachhaltigkeit im Seeverkehr.“

Die Seeschifffahrt als die nachhaltigste Art des Gütertransports biete eine Alternative zu Straße und Schiene. Mit den Infrastrukturverbesserungen soll der Seaway für künftige Anforderungen gerüstet werden und widerstandsfähige Lieferketten gewährleisten.

Die St. Lawrence Seaway Management Corporation verwaltet im Auftrag der kanadischen Regierung den kanadischen Teil des Wasserstraßensystems und die dazugehörigen Grundstücke. Von der US-amerikanischen Seite gab es zuletzt kein Statement zu den geplanten Arbeiten.

Das Wasserstraßensystem am St.-Lorenz-Strom gilt als enorm wichtige Lebensader für viele Wirtschaftsregionen in Nordamerika. Der St. Lorenz-Strom führt bis tief ins Landesinnere. Auf der 3.700 km langen Route mit fünf Kanälen und 15 Schleusen liegen zahlreiche Wirtschafts- und Industriegebiete mit entsprechend vielen Häfen. Ein Schiff, das die 15 Schleusen von Montreal bis zum Eriesee durchfährt, überquert 27 Mal die internationale Grenze zwischen den USA und Kanada. Diverse Schiffstypen werden speziell für die Route konzipiert beziehungsweise für die Anforderungen und Abmessungen gestaltet, so zum Beispiel die Neubauserie „Lakermax“ der Leeraner MPP-Reederei BBC Chartering aus dem Hause Briese.