Der Logistikkonzern Rhenus hat sich aus einer Beteiligung in der Projekt- und Schwergutbefrachtung zurückgezogen.
Nach rund dreieinhalb Jahren wurde das Engagement als Mehrheitsgesellschafter des Schiff- und Projektladungsmaklers RMS Projects Ende vergangenen Jahres beendet. Entsprechende Informationen der HANSA hat der Konzern bestätigt[ds_preview], will aber über die Veräußerung hinaus keine weiteren Details nennen.
Käufer des Anteils von 60% ist der geschäftsführende Gesellschafter und Mitgründer Thomas Cord, der damit nun Alleininhaber ist.
Die Trennung von Rhenus als Mehrheitseigner wird auch durch eine Umbenennung der Firma nach außen deutlich gemacht. Der Makler mit insgesamt zehn Mitarbeitern, der seinen Sitz vor rund zwei Jahren von Hamburg nach Eckernförde verlegt hat, firmiert künftig unter »Eckship«. Trotzdem sollen die Geschäftsbeziehungen zu unterschiedlichen Gliederungen der Rhenus-Gruppe aufrechterhalten werden, unter anderem zu Rhenus Maritime Services für Shortsea-Geschäft und zur Speditionstochter Rhenus Project Logistics für Schwergut- und Projekttransporte.
Rhenus hält Zusammenarbeit mit Eckship aufrecht
„Auch in Zukunft wird es eine Zusammenarbeit mit Eckship geben“, bestätigte eine Rhenus-Sprecherin. Die Gruppe war an RMS Projects über Rhenus Maritime Services beteiligt gewesen, deren Geschäftsführer Thomas Ullrich zweiter Geschäftsführer an der Seite von Thomas Cord war.
Cord selbst begründet die Trennung mit unterschiedlichen strategischen Vorstellungen und hat bereits eigene Pläne für neue Projekte geschmiedet, die er noch nicht öffentlich machen möchte. „Wir wollen uns weiter vergrößern und sind in den Planungen schon weit“, sagt er.
20 Tramp-Schwergutfrachter im Management
Eckship gründet sein Geschäft weiter auf zwei Säulen: kommerzielles Management für eine exklusive Flotte von Tramp-Schwergutfrachtern – aktuell 20 Einheiten von Reedereien wie Jüngerhans und ACM – und Vermittlung sowie Durchführung eigener Frachtgeschäfte als unabhängiger Makler oder Carrier.
Eine Chance für das Unternehmen liege darin, künftig noch unabhängiger im Markt agieren zu können, so Cord. Er erhofft sich dadurch im Frachtgeschäft einen leichteren Zugang auch zu solchen Speditionen, die direkt mit Rhenus-Tochtergesellschaften um Ladung konkurrieren. „Wir können uns jetzt sicher neutraler als vorher am Markt bewegen.“ Dabei müsse es nicht ausschließlich um Projektladung gehen, auch Bulkverschiffungen oder Verschleppungen seien interessant. „Wir sind da für alles offen.“
Torben Cord wird Geschäftsführer
Im Rahmen der Neuaufstellung hat Cord seinen Sohn Torben zum zweiten Geschäftsführer berufen. Nach seiner Ausbildung zum Schifffahrtskaufmann bei MPC Steamship hatte der heute 39-Jährige auf verschiedenen Positionen im In- und Ausland für Intermarine und anschließend für BBC Chartering in Leer gearbeitet.
Außerdem wurde die Befrachtungsabteilung kürzlich verstärkt durch Jochen Kilper, der über jahrzehntelange Erfahrung in der MPP- und Bulk-Befrachtung verfügt und unter anderem für Gebrüder Specht, Shipping & Chartering und Bremer Lloyd tätig war.
Die vorherige Partnerschaft zwischen Cord und Rhenus geht auf April 2021 zurück. Damals übernahm Rhenus 60% an Arkon Shipping & Projects – der gemeinsamen Firma Cords und des Harener Schiffsmaklers Torsten Westphal. Letzterer verkaufte seine Anteile, Cord behielt seine. Mit dem Einstieg von Rhenus erfolgte die Umbenennung in RMS Projects und Verlegung des offiziellen Unternehmenssitzes von Haren/Ems nach Hamburg. (mph)
Weitere interessante Einblicke in die Welt der Projektlogistik erfahren Sie auch in der neuen Episode des HANSA PODCASTs: Andreas Menzel, Deutschland-Chef beim Projektlogistiker TGP spricht über das Wachstum der jüngeren Vergangenheit, Pläne („Wir haben noch viel vor“), die Zusammenarbeit mit Reedereien sowie wirtschaftliche und politische Rahmenbedingungen.
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