Der chinesische E-Auto-Hersteller BYD Company hat mit der „BYD Shenzhen“ auf einer Werft in Yangzhou in der ostchinesischen Provinz Jiangsui das nach seinen Angaben weltweit größte Auto-Frachtschiff (Pure Car and Truck Carrier, PCTC) zu Wasser gelassen.
Der 219 m lange und 37,7 m breite Frachter kann bis zu 9.200 Standard-Fahrzeuge (CEU) transportieren. [ds_preview]
Bei dem Schiff handelt es sich um den inzwischen vierten Autofrachter von BYD. Das Unternehmen, das zu den größten Automobilproduzenten Chinas gehört und im vergangenen Jahr mehr Elektroautos als Tesla ausgeliefert hat, plant bis Anfang 2026 insgesamt acht Frachtschiffe in Fahrt zu bringen, um seine globale Expansion voranzutreiben. Für den Bau dieser Schiffe sind umgerechnet rund 640 Mio € eingeplant, zwei weitere Frachter sind optional bestellbar.
Bei der „BYD Shenzhen“ handelt es sich um eine rund 20 m längere Version der drei rund 7.000 PKW fassenden Vorgängerschiffe „BYD Exlorer No. 1“, „BYD Hefei“ und die „BYD Changzhou“. Das erste Schiff, die 199,9 m lange „BYD „Explorer No.1“, die von der China State Shipbuilding Corporation erbaut wurde, hatte sich vor fast genau einem Jahr erstmals am BLG Autoterminal in Bremerhaven vorgestellt und war zwischenzeitlich schon mehrfach wieder zur Ladungslöschung in der Seestadt.
Die „BYD Shenzhen“, benannt nach der südchinesischen Stadt Shenzhen, erster Sitz des 1995 neugegründeten Unternehmens BYD, übertrifft mit der Kapazität von 9.200 Fahrzeugen den bislang größten Autofrachter „Höegh Aurora“, der über eine Kapazität für 9.100 Fahrzeuge verfügt. Wie BYD erklärte sei das Schiff nicht nur der größte, sondern auch der „umweltfreundlichste Autotransporter der Welt“, vor allem dank der Dual-Fuel-Technologie, mit der sowohl mit Schiffsdiesel als auch LNG gefahren werden kann.
Außerdem soll das Schiff auch über BYD-eigene Batterien an Bord verfügen, wozu es aber bislang keine weiteren Details zu gibt, sodass zumindest in Küstennähe das Schiff mit Batteriestrom gefahren werden könnte. Angaben, ab wann die „BYD Shenzhen“ in Fahrt gehen wird, liegen bislang noch nicht vor.
Acht Transportschiffe – ein Risiko für BYD?
BYD baut nicht nur Autos, sondern stellt auch die Batterien selber her. Für die Rohstoffversorgung in der Produktion betreibt BYD auch eine Lithium-Mine. Mit der eigenen Schiffsflotte will BYD den Export seiner Fahrzeuge selbst kontrollieren und sich nicht von fehlenden Frachtkapazitäten bremsen lassen. Gleichwohl werden in Fachkreisen acht große Transportschiffe als riskanter Schritt – da sich das Export-Geschäft von BYD bisher nicht so entwickelt hat wie erwartet. Nur etwa zehn Prozent der im vergangenen Jahr 4,25 Mio. neuen BYDs wurden außerhalb Chinas verkauft.
Erst zum Ende des Jahres war der Neubau „BYD Changzhou“, der von der chinesischen Werft CIMC Raffles erbaut wurde, erstmals in Europa und brachte rund 5.000 Elektroautos des chinesischen Autokonzerns in die Häfen. Anders als die „BYD Explorer No 1“, die sich im Eigentum von Zodiac Maritime befindet und von BYD exklusiv gechartert wird, befinden sich die „BYD Hefei“ und „BYD Changzhou“ im Eigentum des Autokonzerns.