Das RoRo-Schiff „Mykines“ übernimmt nach einer Explosion im Maschinenraum der „Glyvursnes“ vorübergehend den Dänemark-Dienst von Smyril Line.
Zum Jahresanfang war es im dänischen Hafen von Hirtshals im Maschinenraum des 1999 auf der Sietas Werft erbauten RoRo-Frachtschiffes „Glyvursnes“ der Reederei Smyril Line zu einer Explosion gekommen. [ds_preview]
„Die Besatzung begann sofort mit den Löscharbeiten. Zum Zeitpunkt der Explosion befanden sich drei Männer im Maschinenraum und trotz lebensrettender Bemühungen ist einer von ihnen verstorben“, teilte die Reederei anschließend mit.
„Die anderen beiden Mitarbeiter wurden ins Krankenhaus gebracht und wurden dort wegen Verbrennungen und Rauchvergiftung behandelt. Nach der Explosion wurden die verbleibenden Besatzungsmitglieder vom Schiff evakuiert“ so die Reederei. „Dies ist ein tragischer Tag für uns alle bei Smyril Line und unsere Gedanken sind bei den betroffenen Familien und Angehörigen“, erklärte das Unternehmen.
Explosionsursache noch unbekannt
Bisher liegen den dänischen lokalen Medien zufolge immer noch keine Angaben zur Ursache dser Explosion vor. Das Schiff liegt seitdem zur Reparatur in der Örskov-Werft in Frederikshavn. Auch über den Umfang der Reparaturarbeiten gibt es derzeit keine genauen Angaben. Es ist jedoch davon auszugehen, dass diese längere Zeit in Anspruch nehmen werden, denn Smyril Line hat nun die Tonnage für den regelmäßigen Frachtdienst im Nordatlantik umgestellt.
Das RoRo-Schiff „Mykines“ wurde aus dem Rotterdam-Faröer-Island Dienst abgezogen und hat vorübergehend den Dienst der „Glyvursnes“ von Hirtshals aus übernommen. Bei der seit 2005 für Smyril Line verkehrenden „Mykines“ handelt es sich um die 1996 in Norwegen erbaute ehemalige „Transgard“, die später mehrfach umgebaut wurde.
„Lista“ übernimmt Strecke der „Mykenes“
Ab dem 27. Januar hat nun das von Siem Industries gecharterte RoRo-Frachtschiff die Anfang des Jahres in „Lista“ unbemannte ehemalige „Eurocargo Catania“ den Betrieb auf der Strecke zwischen Rotterdam, Tórshavn und Þorlákshöfn auf Island aufgenommen. Damit ersetzt sie die abgezogene „Mykenes“. Wie lange das Charterschiff bei Smyril Line verbleiben wird, ist nicht bekannt.
Die „Lista“ wurde 2011 in Dänemark erbaut und erst im November vergangenen Jahres von der Grimaldi Group gekauft. Das Schiff gehört zu einer aus acht Schwesterschiffen bestehen Serie, die bei Odense Staalskibsværft A/S gebaut wurden. Die 193 m langen Einheiten verfügen – verteilt über vier Decks – über eine Kapazität von 3.663 Längenmetern und erreichen eine Geschwindigkeit von bis zu 21 kn. Vergangene Woche teile Stena Line mit, dass man ein Schiff aus dieser Serie, die ehemalige „Giuseppe Lucchesi“ von Compagnia Italiana di Navigazione (CIN), einem Teil der Moby Lines-Unternehmensgruppe, übernommen habe und dieses nun unter dem neuen Namen „Stena Shipper“ einsetzen werde.
Die 1982 gegründete Reederei Smril Line bietet neben einem regelmäßigen Passagier- und Pkw-Fährdienst mit der „Norröna“ auch mehrere Frachtdienste zwischen Kontinentaleuropa und den Färöer-Inseln sowie Island an. Erst im Herbst 2023 hatte Smyril Line die „Glyvursnes“ erworben und betreibt diese unter der Flagge der Färöer-Inseln. Das Schiff hat eine Gesamtlänge von 153,45 m, eine Breite von 20,60 m und 7.226 dwt. Es verfügt über eine Gesamtdeckfläche von 4.827 m² und eine maximale Ladekapazität von 1.609 Lademetern. (CE)