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Nach der Übernahme eines Sietas-Schiffes treibt die Reederei Smyril Line ihren Flottenausbau auch mit Neubauten voran: In China wurden zwei RoRo-Frachter bestellt.

Die auf den Färöer-Inseln ansässige Smyril Line hat erstmals in der Reedereigeschichte zwei RoRo-Neubauten in Auftrag gegeben.[ds_preview]

Bei der chinesischen CIMC Raffles-Werft wurde jetzt der Bauvertrag für zwei 190 m lange RoRo-Frachtschiffe mit einer Kapazität von jeweils 3.300 Lademetern unterzeichnet. Die neuen Schiffe werden nach der Ablieferung in das aktuelle Netzwerk von Smyril Line auf verschiedenen Routen im Nordatlantik zu den Färöer-Inseln und nach Island aufgenommen.

Die vom dänischen Designbüro Knud E. Hansen entworfenen Schiffe sollen im Vergleich zur bestehenden Flotte pro transportierter Tonne deutlich weniger Emissionen ausstoßen. Gleichzeitig werden die Schiffe mit einem Batteriesystem und der Option für Landstrom ausgestattet, wodurch ein emissionsfreier Hafenbetrieb möglich ist. Die Schiffe werden auch für die Fahrt mit E-Methanol vorbereitet sein, was bei Smyril Line als »die beste zukünftige Wahl für grüne Energie« gilt. Weitere technische Details wurden zu den Neubauten bislang noch nicht benannt.

Meinhard Rasmussen, CEO von Smyril Line, sagte: »Seit 1982 betreiben wir Routen im Nordatlantik. Dies ist nicht nur eine der längsten RoRo- und RoPax-Routen der Welt, sondern wahrscheinlich auch die mit den anspruchsvollsten Fahrtbedingungen. Aus Erfahrung wissen wir, dass die Fahrt auf unserer Route große Anforderungen an Schiff und Besatzung stellt und haben daher die Schiffe entsprechend konzipiert.«

Seit 1982 betreibt die Fährreederei Smyril Line einen regelmäßigen, ganzjährigen Fracht- und Passagier-Dienst zwischen Dänemark, den Färöer-Inseln und Island. Smyril ist dabei der der färöische Name für den Greif Merlin, den einzigen auf den Färöern heimischen Greifvogel, der auch auf dem Schornsteinlogo abgebildet ist. Für den Passagierverkehr kommt auf der rund 900 sm langen Strecke vom dänischen Hirtshals über Thorshavn nach Island die im Jahr 2003 auf der Lübecker Flender-Werft erbaute 165,7 Meter lange »Norröna« zum Einsatz, die zuletzt im Winter 2020/21 umfangreich umgebaut und modernisiert wurde. Weiterhin bedienen fünf RoRo-Frachtschiffe unter anderem auch von Rotterdam den Frachtverkehr in Richtung Färöer-Inseln, wobei die beiden 102 m langen »Hvítanes« und die »Eystnes« ein Alter von 44 bzw. 43 Jahren aufweisen und vermutlich als erstes von den Neubauten ersetzt werden.   (CE)