Die Schifffahrt auf dem Weg zu mehr Nachhaltigkeit zu begleiten, ist eines der Ziele der Firma Hydac. Vor diesem Hintergrund lädt das Unternehmen jährlich zu seinem „Maritime Competence Day“ ein – in diesem Jahr bereits zum fünften Mal.

Mit dem „Maritime Competence Day“ hat Hydac ein Branchenevent geschaffen, das als Plattform für den Austausch zwischen verschiedenen maritimen Akteuren dient. Diskutiert werden aktuelle Trendthemen, die die Branche beschäftigen. In diesem Jahr standen die Nutzung alternativer Kraftstoffe sowie Lösungen zur CO₂-Reduzierung im Fokus.

Das Thema wurde aus verschiedenen Perspektiven beleuchtet: Vertreter von Werften, Reedereien, Zulieferbetrieben sowie Verbänden stellten ihre neuesten Projekte, Produkte und Erkenntnisse vor.

Eines der Schiffbauprojekte, das im Rahmen des „Maritime Competence Days“ vorgestellt wurde, war das Forschungsschiff „Coriolis“. Es ist auf der Hitzler Werft von Marek und Kai Klimenko gebaut worden. Wie die beiden Werftchefs berichteten, ist das Schiff mit Brennstoffzellen, NOₓ-Filtern und Batterien an Bord ein Vorreiter in Sachen Nachhaltigkeit. Auch der Bau des Schiffes selbst erfolgte nachhaltig und effizient: Mithilfe modernster 3D-Technologie wurde es bereits vor der eigentlichen Fertigung detailgenau und kosteneffizient durchgeplant.

Stellschrauben für mehr Effizienz

Nachhaltigkeit in der Schifffahrt lässt sich nicht nur durch innovative Technologien erreichen, sondern auch durch einen smarten Betrieb. Dirk Knollmann von der Firma Bachmann erläuterte, wie eine intelligente Überwachung und Instandhaltung der Bordsysteme die betriebliche Effizienz steigern kann.

Einen weiteren Baustein auf dem Weg zu einer nachhaltigeren Schifffahrt stellen alternative Kraftstoffe wie Ammoniak, Methanol oder Wasserstoff dar. In diesem Zusammenhang präsentierte der Gastgeber Hydac sein Produktprogramm.

Das auf Filtration und Schmierölpflege spezialisierte Unternehmen hat sein Portfolio gezielt auf die Kraftstoffe der Zukunft ausgerichtet und bietet sowohl für gasförmige als auch für flüssige Kraftstoffe passende Filter- und Aufbereitungslösungen an, die zur Nachhaltigkeit in der Schifffahrt beitragen.

Rolle rückwärts?

Obwohl die Industrie in den letzten Jahren verstärkt auf alternative Antriebe gesetzt hat und sowohl Werften als auch Zulieferer entsprechende Produkte und Dienstleistungen in ihr Portfolio aufgenommen haben, stagniert dieser Bereich derzeit. Nach Meinung mancher Branchenvertreter zeichnet sich sogar ein gegenteiliger Trend ab.

„Alles geht in Richtung konventionell und LNG“, mahnte Benjamin Weinacht in der abschließenden Diskussion. Weinacht, Deutschland-Chef der belgischen Reedereigruppe CMB, beobachtet, dass sich die Branche zunehmend wieder den Standardantriebsmöglichkeiten zuwendet. Ein Grund dafür sei die problematische Versorgung mit alternativen Kraftstoffen. Zudem seien viele Projekte zu groß gedacht worden. Deshalb plädierte er dafür, kleinere, machbare Schritte zu gehen: „Das Momentum ist bald weg. Wir müssen Gas geben“, lautete sein Appell.