
Der in Norwegen geplante Schiffstunnel wird nicht von einem Konsortium aus China gebaut. Die Ausschreibung wird mit vier verbliebenen Bewerbern fortgesetzt.
Der Schiffstunnel im Vanylvsfjorden wird dort gebaut, wo die norwegische Halbinsel Stad am schmalsten ist, zwischen Moldefjorden und Kjødepollen. Geplant ist eine 1,7 km lange, 50 m hohe und 36 m breite Verbindung, die unter anderem von den Schiffe der Postschiffsroute genutzt werden kann. [ds_preview]
Ziel des Stad-Schiffstunnel ist es Zugänglichkeit und Sicherheit für den Seetransport zu verbessern. Nach Angaben der Küstenverwaltung handelt es sich bei der Halbinsel Stad um den wetterexponiertesten und gefährlichsten Meeresabschnitt entlang der norwegischen Küste.
Sechs Bauunternehmen hatten sich um eine Vorqualifikation für den Bau beworben. Doch die beiden chinesischen Konsortien sind jetzt aus dem Wettbewerb ausgeschieden. Nur noch vier andere Unternehmen bleiben im Wettbewerb. Dabei handelt es sich um zwei norwegische Bieter, ein französisches Unternehmen und eine norwegisch-spanische Arbeitsgemeinschaft.
Nach Einschätzung der norwegischen Küstenverwaltung Kystverket fehlen den beiden ausgeschlossenenn chinesischen Bietern ausreichende Erfahrungen. Dazu gehören auch Arbeiten mit Injektionen in sehr hartem Gestein sowie der Planung und Ausführung von Wasser- und Frostschutz, erklärte Einar Vik Arset, Direktor der Küstenverwaltung.
Die Arbeiten am Stad-Schiffstunnel wurden als schlüsselfertiger Auftrag ausgeschrieben. „Wir haben die interessierten Bieter eingehend geprüft und freuen uns, dass wir im Wettbewerb um den Bau des ersten Schiffstunnels der Welt nun vier solide Auftragnehmergruppen vorschlagen können“, sagt Arset.
Die nun vier verbliebenen qualifizierten Bieter wurden zu einem Treffen am 10. und 11. März in Stadlandet in Norwegen eingeladen. Dort erhalten sie weitere Informationen zum Projekt, einschließlich einer Führung durch die Bereiche rund um den Schiffstunnel. „Ziel des Treffens ist es, die Herausforderungen und Risikofaktoren hervorzuheben und Fragen zu beantworten“, erklärt Johnsen.
Bis zum 1. Juni müssen die ersten Angebote vorliegen. Anschließend werden diese bewertet, bevor das beste Angebot ausgewählt wird. Im Herbst 2025 soll dann der Vertrag unterzeichnet werden, bevor der Bau im Jahr 2026 starten soll. Gerechnet wird mit einer Bauzeit von etwa fünf Jahren. (CE)