Bohwa Pioneer, Strela, Stralsund, Volkswerft
Bulker „Bohwa Pioneer“ auf dem Gelände der Volkswerft Stralsund (© Fraede)

Bei Strela Shiprepair laufen die Arbeiten am bisher größten Auftrag des Jahres: Der 110 m lange Bulker „Bohwa Pioneer“ wird umfassend repariert.

Das Schiff lag zuletzt im schwedischen Uddavalla und war danach mit einer beschädigten Ruderanlage an den Strelasund gekommen. [ds_preview]

Nach der „BBC Georgia“ im Mai 2023 ist die „Bohwa Pioneer“ ein besonders großer Auftrag für die Reparaturwerft in Stralsund. Eine Herausforderung für den Lift ist dabei weniger die Länge, sondern das kompakte und schwere Design des Schiffs.

Der Bulker ist 110 m lang, 19 m breit und bringt ein Eigengewicht von 8.767 t mit. Das Schiff verfügt über zwei Krane, die je 30 t heben können. Der Frachtraum der „Bohwa Pioneer“ ist ausgelegt für beispielsweise bis zu 12.700 t Getreide. Gebaut wurde das Schiff im Jahr 2010 auf der Werft Jong Shyn Shipbuilding in Taiwan. Das Design ist mit der Ausführung der „Ankertaschen“, der Krane und der Rumpfform typisch chinesisch.

Nach dem Schaden an der Ruderanlage wird der Bulker nun einen Zwischenstopp bei Strela Shiprepair einlegen. Die Schlepper „Fairplay-56“ aus Rostock sowie der werfteigene „Robin Hood“ verholten das Schiff in die Liftgrube, ehe es aus dem Wasser gehoben werden konnte. In den nächsten Tagen werden zunächst das Ruderblatt und der Ruderstock demontiert. Die Ruderlager müssen kontrolliert werden, außerdem wird die komplette Rudermaschine inspiziert.

Um das Gesamtmaß des Schadens festzustellen, soll außerdem die Schiffsschraube mit Schwanzwelle gezogen werden. „Das ist eine etwas größere Baustelle als nur mal kurz docken“, sagte der langjährige Werft-Kenner und Fotograf Eckhard Fraede gegenüber der HANSA. „Zumal man aus Erfahrung bei Strela Shiprepair schon weiß, dass da immer noch was kommt.“ Auf Überraschungen sei man jedoch vorbereitet.

Ausgebrannter Tanker „Annika“ wird bei Strela repariert

Zu den weiteren Schiffen, die derzeit bei Strela in Reparatur liegen, gehört auch der ausgebrannte Tanker „Annika“. Das Schiff hatte im Oktober vor Kühlungsborn Feuer gefangen, möglicherweise aufgrund einer beschädigten Kraftstoffleitung im Maschinenraum. Derzeit liegt der Tanker in der Volkswerft-Halle 290, wo eine witterungsunabhängige Reparatur möglich ist. Strela Shiprepair pachtet die Halle derzeit von der Stadt Stralsund, seitdem das norwegische Unternehmen Fosen Insolvenz angemeldet hat.

Annika, Volkswerft, Stralsund, Strela
Tanker „Annika“ in Halle 290 (© Westerkamp)