Print Friendly, PDF & Email

Die Verwaltungen der Seehäfen von Hamburg,[ds_preview] Bremen/Bremerhaven, Rotterdam, Antwerpen und Le Havre setzen sich für eine deutliche Verringerung der Stickstoffemissionen in der Schifffahrt ein.

In einer gemeinsamen Erklärung fordern die fünf großen Seehäfen das Maritime Environmental Protection Committee (MEPC) dazu auf, in seiner nächsten Sitzung auf eine Ausweisung von Nord- und Ostsee als Stickstoffemissionskontrollgebiet (Nitrogen Emission Control Area, NECA) hinzuwirken. Das teilte die Hafengesellschaft bremenports mit.

Die Hafengesellschaften machen länderübergreifend deutlich, dass die erforderliche Technologie inzwischen zur Verfügung stehe – zum Beispiel durch Dual-Fuel-Motoren, Gasmotoren und SCR-Katalysatoren.

Als Repräsentant der fünf Hafenverwaltungen machte bremenports-Geschäftsführer Robert Howe auf einer Veranstaltung der EU-Kommission in Brüssel deutlich, dass schärfere Abgasvorschriften zu einem Rückgang der Stickoxidemissionen um bis zu 75 % führen könnten.

Ausweitung der Emissionskontrollgebiete gefordert

Die Unterzeichner der Erklärung erwarten von der Internationalen Schifffahrtsorganisation IMO, dass diese strengeren Regelungen bereits ab 2021 gelten und nicht erst – wie derzeit diskutiert – fünf Jahre später. Um Wettbewerbsnachteile zu vermeiden, müsse auch darauf hingewirkt werden, die Emissionskontrollgebiete (ECA) für Schwefel und Stickstoff nicht auf Nord- und Ostsee zu beschränken. Sie müssten stattdessen auf alle europäischen Küstengewässer ausgeweitet werden.

Der Umweltausschuss MEPC noch bis 28. Oktober in London. Der Industrieausschuss des Europäischen Parlaments (EP) hat die Integration der Schifffahrt in das Europäische Emissionshandelssystem (ETS) abgelehnt und sich mit großer Mehrheit für eine internationale Lösung der CO2-Emissionen ausgesprochen. Auf der MEPC-Tagesordnung steht neben dem Thema Klimagas-Emissionen auch der Schwefelausstoß von Seeschiffen. Ab 2020 soll eine Obergrenze von 0,5 % Schwefelanteil gelten. Denkbar ist aber auch, dass die Frist bis 2025 verlängert wird.

Das Marine Environment Protection Committee (MEPC) der IMO fungiert als Vertragsstaatenkonferenz, die Modifikationen und Ergänzungen des Vertragswerkes beschließen kann.

Zuletzt hatte auch eine Koalition aus Reedereien, Logistikunternehmen, Zulieferern und Dienstleistern »eindeutige Emissionsvorgaben« von der IMO verlangt. Dazu zählten der dänische und belgische Reederverband, Maersk, Scandlines, J. Lauritzen, Unifeeder, Cargill and 45 andere Unternehmen und Verbände.