Für den Rickmers Trust kommt es am 21. Dez[ds_preview]ember in Singapur zum entscheidenden Investorentreffen. Ohne eine Restrukturierung droht die Abwicklung.
Eine Laufzeitverlängerung, ein Schuldenerlass sowie ein Zins- und Zahlungsverzicht der Anleger sind die Kernpunkte des Sanierungsplans für den mit 100 Mio. Singapur-$ (72 Mio. $) ausgestatteten Trust. Ein erstes Treffen am 9. November musste ergebnislos verschoben werden, weil die erforderliche Stimmenmehrheit von mindestens 75% verfehlt worden war. Seither versucht das Management, die Anleihegläubiger in Einzelgesprächen von der Restrukturierung zu überzeugen.
Mit der Commerzbank solle zudem eine neue Kreditlinie vereinbart werden, teilte RMT mit. Zur Absicherung des Darlehens sei man übereingekommen, die »India Rickmers« zu verkaufen, um den Erlös für eine Teilrückzahlung zu verwenden. Gelingt das Vorhaben, sei die Commerzbank zu einem Schuldenschnitt bereit.
Das bei Jiangsu Yangzijang Shipbuilding gebaute 4.250-TEU-Schiff gehörte als »Hanjin Newport« zu insgesamt drei Einheiten aus der 16 Schiffe zählenden Flotte, die an die inzwischen insolvente Reederei Hanjin verchartert waren und seit ihrer Rückgabe ohne Beschäftigung sind.
[prisna-wp-translate-dont-translate]Rickmers Maritime (RMT) hatte sich Ende November für zahlungsunfähig erklärt, weil eine fällige Zinszahlung in Höhe von 3 Mio. $ nicht geleistet werden könne. Auch die im Mai 2017 anstehenden Kapitalrückzahlungen kann RMT nach eigenen Angaben nicht zurückzahlen. Die Anleihe ist mit 8,45 % verzinst.
Nach den Plänen des Managements sollen Anteile in Höhe von insgesamt 60 Mio. Singapur-$ in insgesamt bis zu 1,3 Mrd. neue Wandelanleihen umgetauscht werden. Zudem sind eine Verlängerung der Restlaufzeit für die verbleibenden 40 Mio. Singapur-$ bis November 2023 sowie ein Zinsverzicht vorgesehen.
Eine Zustimmung zur Restrukturierung ist laut RMT nötig, um eine neue Kreditlinie in Höhe von 260,2 Mio. $ zu erhalten. Ein Konsortium unter Führung der HSH Nordbank hat dem Trust die neue Finanzierung bis zum Jahr 2021 in Aussicht gestellt. Komme es nicht zu einer Einigung, müsse der Trust liquidiert werden, hatte das Management gewarnt.
Hamburger Rickmers Group nicht betroffen
Unabhängig vom Ausgang in Singapur sei die Rickmers Holding AG samt ihrer Tochtergesellschaften nicht betroffen, heißt es. Zwischen der Rickmers Holding AG und der Rickmers Maritime in Singapur seien die jeweiligen Finanzierungskreise strikt voneinander getrennt.
Die Hamburger Rickmers Gruppe hatte zuvor sämtliche Anteile an der Gesellschaft Rickmers Trust Management Pte. Ltd. in Singapur verkauft. Neuer Eigner ist die Brick Holding International Invest GmbH von Bertram R.C. Rickmers. Damit ist die Management-Gesellschaft nicht mehr vollkonsolidiertes Tochterunternehmen der Hamburger Holding. Diese halte jedoch weiterhin 34,2 % der Aktien, hieß es in einer früheren Mitteilung der Unternehmensgruppe.[/prisna-wp-translate-dont-translate]
