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Im nordeuropäischen Hafenwettbewerb hat br[ds_preview]emenports eine positive Bilanz für 2016 gezogen. Die Infrastruktur am Doppelstandort sei sehr gut aufgestellt – mit Einschränkungen.

Man habe dafür gesorgt, dass die Infrastruktur »rund um die Uhr, an 365 Tagen ohne Einschränkung zur Verfügung« stand, sagte Robert Howe, Geschäftsführer der Hafen-Managementgesellschaft. Als wichtigstes aktuelles Bauprojekt bezeichnete er die 30 Mio. € teure Erweiterung der Vorstellgruppe Imsumer Deich für Containertransporte im Überseehafen Bremerhaven. Sie liege im Zeitplan. Die Zahl der zuglangen Parallelgleise werde in den kommenden Monaten auf 16 verdoppelt (inklusive Elektrifizierung).

Noch nicht in Arbeit ist hingegen die Sanierung der maroden Westkaje im Kaiserhafen III. »Die Standsicherheit der Kaje, die noch aus der Kaiserzeit stammt, ist rechnerisch nicht mehr nachzuweisen«, sagte Howe. 2017 könne man loslegen, die Arbeitsgemeinschaft der Baufirmen habe den Stahl bestellt und warte darauf, dass die Rammarbeiten für die etwa 500 Meter lange Kaje beginnen können. Der Bau der Kaje ist mit Kosten von rund 30 Mio. € verbunden und soll den Planungen zufolge etwa anderthalb Jahre in Anspruch nehmen. Dabei werden etwa 4.000 Tonnen Spundwandstahl und etwa 3500 Kubikmeter Beton verarbeitet sowie etwa 50.000 Kubikmeter Boden ausgehoben.

Bremenports sucht Nachhaltigkeit

Ein Schwerpunkt der Arbeit ist laut Howe »die Suche nach Lösungen, die zu einem nachhaltigen Hafenbetrieb führen«. Damit ist er sehr zufrieden. »Die europäische Hafenorganisation ESPO hat uns im Herbst mit dem „ESPO Award 2016“ aus gezeichnet. Mit diesem Umweltpreis wurde das Gesamtkonzept für die Luneplate gewürdigt. Die Luneplate ist die zentrale Ausgleichsfläche für die ökologische Kompensation von Hafenbauprojekten – inzwischen das größtes Naturschutzgebiet im Land Bremen«, so der Geschäftsführer.

Ökologische Ziele verfolge bremenports auch bei der Modernisierung der eigenen Schiffsflotte, die aus etwa 20 Einheiten besteht. Im Sommer wurde das neue Peil- und Vermessungsschiff »Seeadler« mit einem Diesel-Batterie-Hybridantrieb in Betrieb genommen. 2017 wird zudem die LNG-Schute »greenports 1« die Flotte verstärken.

Die LNG-Infrastruktur bereitet Howe allerdings Sorgen. Leider gestalte sich der Aufbau einer LNG-Infrastruktur in den bremischen Häfen noch schwierig. »Es gibt einfach noch nicht genug Schiffe, die mit LNG angetrieben werden. Bremen und Bremerhaven sind aber LNG-ready. Wenn Bedarf besteht, kann in beiden Häfen problemlos vom LKW aus gebunkert werden.«