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Die Spekulationen über eine Übernahme von [ds_preview]OOCL durch COSCO reißen nicht ab. Die Reederei aus Hongkong dementiert allerdings, dass es überhaupt ein Angebot gibt.

Mit einem offiziellen Statement wandte sich jetzt die Muttergesellschaft Orient Overseas (International) Limited (OOIL) an die Öffentlichkeit. Man habe die vielen Meldungen über eine bevorstehende Übernahme und ein Angebot durch den chinesischen Konkurrenten und andere Wettbewerber registriert. »Wir wollen jedoch klarstellen, dass wir von ein keinem Angebot für OOCL wissen und auch über kein entsprechendes Angebot verhandeln«, heißt es in der Mitteilung.

Aktionäre und potentielle Investoren sollten daher mit Bedacht vorgehen, wenn sie mit Anteilen von OOIL handeln. Damit reagieren die Verantwortlichen in Hongkong auf die regen Bewegungen des Aktienkurses. Dieser hatte in den letzten Tagen kräftig zugelegt. Allein am Donnerstag stieg der Kurs um 7% und schloss mit 45,05 HK-$, was ein Wachstum um 17% gegenüber dem vorherigen Freitag bedeutet.

Auch aus dem Hause COSCO gibt es dem Vernehmen nach mittlerweile ein Dementi zu den Übernahme-Meldungen. Ein offizielles Statement steht bislang allerdings aus.

Zuletzt war von einem COSCO-Angebot über 4 Mrd. $ gesprochen worden. Auch andere Wettbewerber wie die Nr. 3 im globalen Markt CMA CGM oder die taiwanesische Evergreen Line sollen Interesse an OOCL haben.

COSCO und OOCL sind beide Teil der »Ocean Alliance«, die im April operativ an den Start gehen will. Zu der Kooperation zählen ebenso CMA CGM und Evergreen. Eine Übernahme würde daher nicht zwangsläufig weitere Verwerfungen in der Allianz-Struktur hervorrufen, die in den vergangenen Jahren auf den Kopf gestellt wurde.

OOCL hat als Nummer 9 des Weltmarkts in der »Ocean Alliance« zwar nur eine kleinere Rolle. CMA CGM als Nummer 3, die bereits fusionierte COSCO-Gruppe rangiert auf Platz 4, Evergreen auf Platz 5. Dennoch hat die Reederei aus Hongkong mit 2,8% Marktanteil und einer Flottenkapazität rund 571.000 TEU durchaus Gewicht. Laut dem Branchendienst Alphaliner betreibt OOCL eine Flotte von 96 Containerschiffen, darunter 54 eigene Frachter. Im Orderbuch stehen weitere sechs Einheiten mit zusammen 126.000 TEU Transportkapazität.