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Die Papenburger Meyer Werft erweitert ihre Strategie der Sektionsbauweise und der »Fließfertigung« und baut dafür die Produktionsanlagen aus. 

Grund für die Maßnahme ist die im vergangenen Herbst vereinbarte Kooperation mit der EMS Schiffbau GmbH – ein Joint Venture der Emder DIRKS Group und der Nordseewerke Emden Shipyard (NES).

Man baue das »erfolgreiche Prinzip der Fließfertigung mit Hilfe einer weiteren regionalen Partnerschaft weiter aus«, teilte die Meyer Weft heute mit. Bislang werden nur die Sektionen, das sind die Decks eines Schiffes mit entsprechenden Versteifungen, Wänden, Stützen und der gesamten Ausrüstung wie z.B. Rohre, Klimakanäle und Kabelbahnen auf einem großen »Fließband« gefertigt. Eine solche Bauweise gebe es auf keiner anderen Werft.

Zukünftig sollen auch die großen Baublöcke, die aus solchen Sektionen bestehen, auf einem entsprechenden Fließband zusammengesetzt und weiter ausgerüstet werden. Dazu wird derzeit die Halle IV der Werft um rund 100 Meter verlängert.

In insgesamt jeweils fünf Fertigungstakten werden dann zwei Blöcke pro Woche das Band verlassen. »Diese konsequente Optimierung der Produktion und die Einbindung eines weiteren regionalen Zulieferers verstärkt die Standortsicherung der Papenburger Schiffbauer«, heißt es in der Mitteilung.

Der Auftrag der EMS Schiffbau umfasst den Bau von insgesamt zehn Plattformen mit Abmessungen von je 25 x 34 Metern, einer Höhe von 2,8 Metern und einem Gewicht von jeweils 210 Tonnen. Diese Plattformen sind die Auflagen, auf denen die Blöcke auf der Fließlinie montiert werden. Der Auftrag hat einen Wert von knapp 4 Mio. €.
Die Bauteile wurden im Februar in Emden bestellt und werden im Mai und im Juni 2017 nach Papenburg geliefert und dort verbaut.

Für die Werft Nordseewerke ist der Auftrag von großer Bedeutung. »Wir freuen uns, dass wir nach fünf Jahren erstmalig wieder in größerem Umfang Schiffbauteile bei den Nordseewerken fertigen werden«, sagte Patrick Hennigs-Huep, Geschäftsführer der NES bei der Vertragsunterzeichnung im vergangenen Jahr. Pro Jahr werden von EMS Schiffbau auf dem Gelände der Nordseewerke bis zu 8.000 Tonnen Stahl verarbeitet.