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Um zusätzliche Transite durch das Rote Meer anzuziehen, gewährt der Suezkanal der Bulker-Branche massive Rabatte von bis zu 75%.

Beladene Massengutschiffe, die aus Südafrika kommen und einen Mittelmeer-Hafen zum Ziel haben, müssen seit weit wenigen Tage 40% weniger Transitgebühre[ds_preview]n zahlen als üblich. Das erklärte die ägyptische Suez Canal Authority (SCA) in einem Rundschreiben. Die »Zielregion« umfasst im Osten auch das Schwarze Meer und endet im Westen an der spanischen Nordafrika-Exklave Ceuta an der Straße von Gibraltar.

Einen noch weitaus größeren Nachlass wird Bulkern gewährt, die aus Ost- und Südaustralien kommen und Nordwesteuropa – ab Cadiz nordwärst – ansteuern. Hier belaufen sich die Rabatte sogar auf 75%.

SCA-Direktor Ahmed Shawky Mostafa bezeichnet die Rabatte in beiden Rundschreiben ein »Experiment«, dass bis vorerst bis zum Jahresende laufen soll. Eine Verlängerung der Nachlässe wird allerdings explizit nicht ausgeschlossen.

Man wolle mit den Maßnahmen neue und zusätzliche Transporte durch den Suezkanal anziehen, heißt es. Die Behörde versucht bereits seit einiger Zeit, Reedereien die prinzipiell kürzere Route schmackhaft zu machen – auf Kosten der Transite um das Kap der Guten Hoffnung. Bereits im Januar waren großzügige Rabatte für Containerschiffe verlängert worden, die von der Ostküste Amerikas in Richtung Asien unterwegs sind.

Konkurrenz für kürzeste Verbindung

Nordostpassage, Putin, Arktis, Eisbrecher, Russland

Die Route durch das Rote Meer gilt als die mit Abstand kürzeste Verbindung zwischen Asien und Europa und ist zusammen mit dem Panamakanal eine der meistbefahrenen Wasserstraßen der Welt. Eine kürzere Verbindung würde lediglich die arktische Nordostpassage bieten, die an der Nordküste Russlands vorbei führt. Allerdings sind die dortigen Bedingungen trotz des Klimawandels noch nicht gut genug für reguläre Dienste. Auch gelten die russischen Behörden sowie die mangelnde Infrastruktur als Hemmschuh.

Russlands Präsident Wladimir Putin sowie führende russische Reedereien wie Sovcomflot legen dennoch große Hoffnungen in die Passage. Erst kürzlich hatte Putin angekündigt, dass der Nördliche Seeweg bald eine »Hauptverkehrsader« sein werde.