Die Motoren für das im Bau befindliche deutsche Forschungsschiff »Atair« kommen von Wärtsilä. Das Unternehmen liefert auch das Kraftstoffsystem LNGPac und die SCR-Abgasnachbehandlungsanlage.

Die »Atair« für das Bundesamt für Seeschifffahrt und Hydrographie (BSH) entsteht derzeit [ds_preview]auf der Fassmer-Werft in Berne. Das 75 m lange Schiff wird das 30 Jahre alte BSH-Forschungsschiff gleichen Namens ablösen und das erste deutsche Forschungsschiff mit Gasantrieb sein.

Laut Wärtsilä wurde der Vertrag bereits im Juni geschlossen. Er umfasst die Lieferung zweier Sechszylindermotoren des Typs Wärtsilä 20DF (dual-fuel), eines Wärtsilä 20, zweier Abgasnachbehandlungsanlagen und des Tank-, Versorgungs- und Steurungssystems für den Kraftstoff, Wärtsilä LNGPac.

»Atair« fährt auber und leise

Die Motoren sollen im Gasmodus die Tier-III-Richtlinien der IMO erfüllen. Die SCR-Technologie (selective catalytic reduction) wird gebraucht, wenn die Motoren bei erschöpften LNG-Vorräten mit Diesel betrieben werden. Damit sind die Motoren auch dann Tier-III-konform.

Die Motoren sollen außerdem Doppelelastisch gelagert sein, um Lärm zu minimieren und die Kriterien für das »Silent R«-Rating der Klassifikationsgesellschaft DNV GL zu erfüllen. So könnten Sonargeräte ohne Störung durch ins Wasser ausgestrahlten Maschinenlärm genutzt werden, erklären die Finnen. Wärtsilä hat doppeltelastisch gelagerte Motoren mit SCR-Anlagen bisher für das deutsche Tiefseeforschungsschiff »Sonne« geliefert.

Mitte 2018 soll Wärtsilä die Komponenten an die Werft liefern, im Frühjahr 2020 soll die »Atair« in Dienst gestellt werden.