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Auf dem Eurogate-Terminal in Bremerhaven startet in wenigen Tagen ein neues Forschungsprojekt: »Synchrolog« soll intermodale Transporte durch ein IT-System unterstützen und so helfen, deren Anteile am Verkehrssystem auszubauen.

Am kommenden Donnerstag findet das sogenannte »Kick [ds_preview]Off« statt. Synchrolog steht für ein »Technikbasiertes Dienstleistungssystem zur Synchronisierung von Umschlags- und Transportprozessen in Intermodalen Logistikketten«. Das von der Bundesregierung geförderte Projekt hat eine Laufzeit von drei Jahren.

Als Begründung für die Initiative gibt das koordinierende Institut für Seeverkehrswirtschaft und Logistik (ISL) an, dass an allen Schnittstellen in intermodalen Transportketten, insbesondere im Containerverkehr, kostenintensive Pufferfunktionen existieren. Die Ursachen lägen darin, dass Prozesse wie Auftragsbearbeitung, Fahrzeugortung, Zollabwicklung und Freistellungsverfahren der einzelnen am Transportauftrag beteiligten Akteure noch nicht optimal abgestimmt seien.

Synchrolog, Intermodal
Das Logo des Projekts

Abweichungen vom Zeit- und Transportplan würden nicht an die folgenden Teilnehmer in der Kette kommuniziert. »Eine wu?nschenswerte Synchronisierung der Prozesse findet höchstens in Ansätzen statt. Das Forschungsprojekt Synchrolog entwickelt ein IT-gestu?tztes Dienstleistungssystem, das darauf abzielt, die Prozesse im intermodalen Transport am Beispiel des Lkw-Verkehrs von Containern, Automobilen und Gu?tern mit Übermaßen (High & Heavy) besser abzustimmen«, heißt es.

Auf Basis einer Bedarfsanalyse im Umfeld des potenziellen Nutzerkreises werden Anforderungen an die Dienstleistung zur Prozesssynchronisierung erhoben. Dabei wird untersucht, welche Daten seitens der Testpartner fu?r die Prozesse relevant sind und wie diese in einer Umsetzung des »Demonstrators« harmonisiert werden können. Neben auftragsbezogenen Daten, wie Auftrags- und Containernummer, Ziel, geplante Ankunfts- und Abfahrtszeiten, werden zusätzliche Informationen, wie Orte mit Positionsdaten von Fahrzeugen, Statusmeldungen und relevante Vormeldeinformationen integriert.

Erprobung in deutschen Nordseehäfen

Im Anschluss ist geplant die Dienstleistung, z.B. in den deutschen Nordseehäfen Hamburg, Bremerhaven und Wilhelmshaven sowie Inland-Hubs, in verschiedenen Szenarien entlang der Transportkette zu erproben, und zwar als

  • Kommunikationsplattform als zentrale Komponente
  • Slot-Management-System fu?r die Vereinbarung der Warenu?bergabe
  • Mobile App fu?r die Einbindung der Fahrer in das Dienstleistungssystem
  • Supply Chain Event Management fu?r eine dynamisierte Slotbuchung
  • Dispositionsanbindung vom bzw. zum Disponenten

Die Partner wollen zeigen, dass eine verbesserte Planbarkeit und Abstimmung der Verkehrsträger möglich ist, so dass einerseits die Durchlaufzeiten beschleunigt werden und andererseits die verfu?gbare Infra- und Suprastruktur des Transportnetzes und der Terminals gleichmäßiger ausgelastet wird.

Gemeinsame Strategie für deutsche Seehäfen

Die Idee fu?r das Projekt entstand im Umfeld von Hafenwirtschaft und Wissenschaft, so das ISL weiter. »Zwischen den Projektpartnern bestand Einigkeit, dass ein nächster Entwicklungsschritt der deutschen Seehäfen in einer gemeinsamen Strategie besteht, mit der die Abläufe in den einzelnen Häfen erleichtert und vereinheitlicht werden und somit die Attraktivität der deutschen Seehäfen im europäischen Vergleich noch verstärkt.«