Die Bremer Reederei Zeaborn will nach der Übernahme der Rickmers Reederei im vergangenen Jahr die gemanagte Flotte langfristig auf mehr als 250 Schiffe ausbauen.
Das sagte Zeaborn-Geschäftsführer Ove Meyer heute auf dem Fachforum Projektlogistik in Bremen ausführte. Dazu seien a[ds_preview]uch weitere Firmenzukäufe angedacht. »Das wird sicher nicht ohne anorganisches Wachstum gehen«, stellte Meyer klar.
Derzeit managt der Bereederungsbereich der Zeaborn-Gruppe 94 Frachter – mehr als die Hälfte davon in der Niederlassung Singapur der Rickmers Reederei. Auf bestimmte Schiffstypen wolle sich Zeaborn in der technischen Bereederung nicht festlegen, trotz der kommerziellen Ausrichtung auf die Schwergut- und Projektfahrt. »In der Bereederung sind wir keine Schwergutreederei, sondern eine Reederei, die auch Schwergutschiffe hat«, formulierte Meyer.
Dennoch macht der Manager keinen Hehl daraus, dass er gerade innerhalb der Mehrzweckflotte großes Potenzial für professionelles Third-Party-Management sieht. Aufgrund der stark zerstückelten Branchenstruktur und der finanziellen Notlage, in der sich die Mehrzahl der Schwergutfrachter befänden, seien die Betriebskosten in dem Segment »in großem Maße intransparent«. Zudem hätte die meisten MPP-Schiffsgesellschaften noch eine Sanierung bzw. Restrukturierung vor sich, welche häufig mit einem Wechsel des Managements einhergehen.
Konkret gehe es um 360 von weltweit 450 Schwergutfrachtern mit Hebekapazitäten über 150 t. Dafür werde Eigenkapital von zusammen schätzungsweise 1,1 Mrd. $ benötigt. Inwieweit die Zeaborn-Gruppe die Situation für Schiffszukäufe nutzen wolle, ließ Meyer offen. Aktuell betreibt die Gruppe kommerziell 48 Mehrzweckschiffe – der Großteil davon ist Chartertonnage. Das Ziel hier ist eine disponierte Flotte von rund 100 Mehrzweckfrachtern.
In der technischen Bereederung strebt Zeaborn in den kommenden Jahren eine deutlich höhere Produktivität an. Das Verhältnis von Mitarbeitern zu gemanagten Schiffen soll von 1,4 auf 0,8 bis 1,1 verringert werden, so Meyer. (mph)
