Nach erfolgreichen Pilotversuchen mit Reedern und Flaggenstaaten weitet Bureau Veritas die Vergabe elektronischer Zertifikate nun weiter aus. Mit 52 Flaggenstaaten an Bord erwarten die Franzosen einen schnellen Siegeszug digitaler Services.
Die digitalen Dokumente, gesetzlich vor[ds_preview]geschriebene und Klasse-Zertifikate, können nun im Namen von 52 Flaggenstaaten ausgestellt werden. Damit seien nun 72 % der von Bureau Veritas betreuten Flotte abgedeckt, so die Klassifikationsgesellschaft. 2017 stellte die Klassifikationsgesellschaft nach eigenen Angaben über 50.000 E-Zertifikate für verschiedene Dienstleistungen aus, u.a. für die Inspektion von Seecontainern.
Die E-Zertifikate sollen Kapitänen udn Reedereien das Leben erleichtern, weil der Verwaltungsaufwand sinke, heißt es. Gleiches gelte für die damit verbundenen Kosten. Die neuen Zertifikate können per E-Mail ausgeliefert oder über die App My VeriSTAR mobil und am Desktop-Rechner abgerufen werden.
»Mit der Unterstützung einer signifikanten Zahl an Flaggenstaaten bei diesem Projekt erwarten jetzt eine schnelle Weiterentwicklung der elektronischen Zertifizierung. Der Fortschritt sollte sich beschleunigen, je mehr Flaggenstaaten an Bord kommen«, erklärt Patrick Le-Dily, Vice-President, Legal Compliance & Regulatory Management, Bureau Veritas Marine & Offshore.
BV verspricht höhere Sicherheit und leichteres Handling
Als Vorteile gegenüber konventionellen Paierzertifikaten nennt BV die Reduktion von Zeit und Kosten für die Verwaltung, eine abgesicherte Richtigkeit, kein Beschädigungs- oder Verlustrisiko, leichteres Management und besseren Schutz vor Betrug.
Die Zertifikate halten sich in Inhalt und Layout an herkömmliche Dokumente und verfügen über eine elektronische Signatur. Jedes Mal, wenn ein BV-Besichtiger an Bord kommt, wird eine neue Version ausgestellt, die die Bestätigung oder Erneuerung eine Zertifikats belegt. Unterschreiben und Abstempeln per Hand sollen der Vergangenheit angehören. Die Authentizität kann laut BV über ein sicheres Online-Portal mit einem QR-Code, per URL oder mit einer Tracking-Nummer geprüft werden.
Die elektronische Signatur für die digitalen Zertifikate entwickelte BV zusammen mit Cert Europe. Die digitalen Lösungen seien skalierbar, so BV. So könne man auf mögliche technologische Entwicklungen reagieren und beispielsweise das Zertifizierungssystem auf Blockchain umstellen.
Die digitalen Zertifikate wurden in Übereinstimmung mit der IMO-Guideline FAL 5/Circ.39/Rev 2 entwickelt, die Flaggenstaaten auffordert, entsprechende nationale Gesetze zu entwickeln, um die E-Zertifikate zu nutzen.