Seehäfen, Hafenwirtschaft, Hafen-Silhouette
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Nach einer neuen Prognose des Bundesamtes für Güterverkehr (BAG) soll der Seeverkehr bis 2021 jährlich nur noch um 0,9% zulegen.

Das geht aus der jetzt veröffentlichten »Gleitenden Mittelfristprognose für den Güter- und Personenverkehr – Winter 2017/ 2018« hervor. Der Zentralverb[ds_preview]and der deutschen Seehafenbetriebe (ZDS) gibt sich dennoch verhalten optimistisch: »Nach der vorgelegten Prognose führen die weiteren Entwicklungen trotz eines schwierigen Marktumfeldes zu einer leichten Zunahme des Güterumschlags in den deutschen Seehäfen«, heißt es in einer Mitteilung.

Auf der Grundlage der Umschlagszahlen des Statistischen Bundesamtes (Destatis) bis September 2017 soll sich das Seeverkehrsaufkommen von geschätzt 298,3 Mio. t im Jahr 2017 auf 301,9 Mio. t im Jahr 2018 und 309,7 Mio. t im Jahr 2021 erhöhen.

ZDS, Hosseus
Daniel Hosseus (Foto: ZDS)

Der ZDS um Hauptgeschäftsführer Daniel Hosseus macht deutlich, dass die belgische und niederländischen Häfen den etablierten deutschen Häfen erhebliche Konkurrenz machten. Insbesondere Rotterdam habe mit dem Ausbau des Hafengebietes Maasvlakte eine leistungsfähige Infrastruktur geschaffen. Da in Rotterdam die größten Schiffe anlegen könnten, drohe Containerumschlag von den deutschen Seehäfen tendenziell abzuwandern. »Diese Konkurrenzsituation wird auch über den Prognosezeitraum bestehen bleiben«, heißt es.

Großer Effekt durch Allianzen

Die Bildung von Allianzen der Überseereedereien beeinflussen demnach deutlich das Umschlagsvolumen der einzelnen Hafenstandorte, schreibt der Verband weiter. Die 2016 für den Containerverkehr gebildete Allianz »2M« der Marktführer Maersk und MSC und die in 2017 gebildete »OCEAN Alliance« hätten die Zahl der Anlaufhäfen innerhalb Europas reduziert. Zudem dürften Veränderungen der politischen Verhältnisse, der wirtschaftlichen Entwicklung und der Preise auf den Rohstoffmärkten in den Fahrtgebieten der Seeverkehre erhebliche Auswirkungen auf die Umschlagsentwicklung in den deutschen Seehäfen haben.

»Diese exogenen Einflussfaktoren erschweren eine kurz- und mittelfristige Vorhersage des Seehafenumschlags. Aufgrund der stabilen Konsumnachfrage, der hohen Investitionsbereitschaft sowie der erwarteten Außenhandelszuwächse ist davon auszugehen, dass für die Versorgung der Märkte die Seeschifffahrt mit leicht steigenden Mengen genutzt wird«, erläutert der ZDS.