Am Bulker-Spotmarkt hat der Druck auf die Fracht- und Charterraten diese Woche nachgelassen.
Eine leichte Erholung im Capesize-Segment sorgte dafür, dass der Baltic Dry Index nach längerem wieder ins Plus drehte. Die Verbesserungen nehmen sich aber recht bescheiden aus, von eine[ds_preview]r deutlichen saisonalen Belebung des Marktes kann noch nicht die Rede sein. So kletterte die Durchschnittsrate der Capesize-Bulker im Zeitcharter-Trip-Geschäft im Wochenverlauf von 7.200 auf rund 8.800 $/Tag, was vor allem einem etwas festeren Ratentrend im Pazifik geschuldet war.
So hat sich das Frachtenniveau auf der Eisenerz-Rennstrecke von Westaustralien nach China wieder auf rund 6 $/t berappelt. Im Atlantik und speziell an der Ostküste Südamerikas fehle es aber nach wie vor an Ladung, heißt es.
Für Panamax-Bulker kam der Markt im Wochenverlauf stärker in Schwung, was die Reeder in die Lage versetzte, das Ratenniveau leicht auf rund 10.850 $/Tag hochzutreiben. An der Ostküste Südamerikas, wo jetzt die neue Getreide-Exportsaison Fahrt aufnimmt, sei die Aktivität etwas gehemmt geblieben. Die Charterer dort hätten sich noch mit den erhöhten Ratenvorstellungen der Reeder abgefunden, beide Seiten spielten erst einmal Zeit, berichtete ein deutscher Befrachtungsmakler.
Eher schleppend war die Aktivität in den kleineren Größenklassen, obwohl das Ratenniveau hier im Vergleich zu den größeren Schiffen bislang auf relativ gutem Niveau geblieben ist. Mit Durchschnittssätzen von rund 11.200 und 9.200 $/Tag im Trip-Business war die Tendenz für Supramaxe und Handysize seitwärts.
Überwiegend Rückgänge bei Tankern
Im Tankersegment scherten die Raten über die einzelnen Größenklassen hinweg zum Teil deutlich auseinander, wobei die Rückgänge überwogen. Entsprechend gab der Baltic Dirty Tanker Index leicht nach. Großtanker der VLCC-Klasse standen im Mittelost-Gold ratentechnisch erneut unter Druck, weil das Verladeprogramm für April weitgehend durchverhandelt war und frische Ladungen für Mai noch auf sich warten lassen. Laut Clarksons fielen die durchschnittlichen Spoteinnahmen (TCE) für Reisen Richtung China deutlich auf nur noch 2.600 $/Tag. In Westafrika sank das Erlösniveau ebenfalls – auf 6.100 $/Tag. Suezmaxe waren ebenfalls nicht vor Verlusten gefeit und verschlechterten sich Clarksons zufolge auf der Route von Westafrika nach Europa deutlich auf 4.400 $/Tag. Im Mittelmeer standen die Suezmax-Raten ebenfalls unter Druck, was Makler auch auf nachlassende Verzögerungen und Wartezeiten im Bosporus-Transit zurückführten.
Wachstum im Containermarkt
Am Containerschiffs-Chartermarkt kletterten die Raten diese Woche über die meisten Segmente hinweg weiter in die Höhe. Vor allem für die Schiffsklassen vom Feeder bis zum Panamax verzeichneten Makler weitere Verbesserungen, wie sich am Anstieg des New ConTex um 1,6% ablesen lässt. In den größeren Klassen (5.500 bis 9.000 TEU) hat sich der Markt offenbar etwas abgekühlt, nachdem die Raten in den vergangenen Monaten Sprünge von mehreren Tausend Dollar gemacht hatten. Der Howe Robinson Containership Index, der auch die Großcontainerschiffe mitberücksichtigt, stieg zur Wochenmitte nur um 0,8% – halb so schnell wie der ConTex.
Kräftig erhöht haben sich diese Woche die Rohölpreise und mit ihnen auch die Preise für Bunkeröl, was die Kosten der Schiffsoperateure – Charterer (Zeitcharter) wie Reeder (Voyage Charter, Linie) – in die Höhe treibt. Neben den schweren geopolitischen Spannungen im Nahen Osten wirkten sich dabei offenbar auch Produktionsrückgänge in den OPEC-Staaten aus. In Rotterdam stieg der Preis für Schweröl des Typs IFO 380 zur Wochenmitte auf ein neues Jahreshoch von 377 $/t.. (mph)