Keine gute Entwicklung für die Multipurpose-Schifffahrt: Trotz besseren »eigenen Märkten« wollen Container- und Autofrachter-Reedereien am Breakbulk- und MPP-Geschäft festhalten. Es wird sogar Wachstum geplant. Die HANSA hat mit Maersk, MSC, Wallenius Wilhelmsen und Höegh Autoliners gesproche[ds_preview]n.
Michael Juhler, Global Head of Special Cargo bei Maersk, sagt, man wolle zwar nicht mit den günstigsten MPP-Anbietern konkurrieren, aber man sei gut, wenn es darum geht, Ladungen mit festen Terminen zu verschiffen. Das ist insofern ein wichtiges Argument, als Containerschiffe in der Regel höhere Kosten für einzelne Breakbulk-Ladungen und damit einen Nachteil haben, wenn sie kein eigenes Ladegeschirr haben, wie Juhler bestätigt, allerdings mit Einschränkung: »Bei uns zahlt der Kunde aber einen weit geringeren Anteil an den gesamten Schiffsbetriebskosten.«
Auch MSC legt großen Wert auf das Breakbulk-Geschäft. Ben Collins, Global Project Cargo Manager, bestätigt: »Immer mehr Kunden treten mit entsprechenden Anfragen an uns heran.« Bei Bedarf werden Feeder-Schiffe von Container- zu Breakbulk-Terminals verlegt – oder ein zusätzlicher Hafenanlauf eingebaut. Ein Rückgriff auf MPP-Charterschiffe für bestimmte Ladungen hat zwar keine hohe Priorität, wird aber auch nicht ausgeschlossen.
»Autos und Breakbulk? Das eine geht nicht ohne das andere«
Auch bei Car Carriern sind Breakbulk- und MPP-Ladungen sehr gern gesehen. Und auch in diesen Segmenten will man sich keinesfalls zurückziehen. Mit einer neuen Organisationsstruktur will sich Wallenius Wilhelmsen seinen Wachstumsplänen widmen. Neben Autos spielt dabei das Breakbulk-Segment eine große Rolle.
»Unsere Intention ist, den Bereich Breakbulk weiter auszubauen, auch als Anteil am Gesamtvolumen«, bestätigt Carsten Wendt, General Manager für das Segment. Die beiden Ladungsarten könnten ohnehin nicht getrennt voneinander gedacht werden, ergänzt Axel Bantel aus der Geschäftsleitung der deutschen Niederlassung in Bremen: »Wir haben auch für Breakbulk-Ladungen einen relativ stabilen Liner-Service. Den können wir stabil halten, weil wir eine Basisauslastung an Autos haben mit regelmäßigen Abfahrten.«
15% Breakbulk-Wachstum bei Höegh Autoliners
Der norwegische Car Carrier Höegh Autoliners sieht sich mit seinen 8.500-CEU-»Neubauten« gut aufgestellt – sowohl für das Auto- als auch für das Breakbulk-Geschäft. Letztes soll ausgebaut werden. Stian Omli, Head of Breakbulk, bestätigt: »Für Breakbulk-Ladungen stehen Rampen mit 375t Kapazität sowie 12m breite und 6,5m hohe Tore zur Verfügung. Damit können wir Ladung aufnehmen, für die unsere bisherigen Schiffe nicht ausgelegt waren.« Zwischen 2014 und 2017 konnte ein Breakbulk-Wachstum von 33% verbucht werden. Auch für dieses Jahr ist man »vorsichtig optimistisch«, soll die Steigerungsrate bei etwa 15% liegen.
Die ausführlichen Berichte über die Breakbulk- und MPP-Strategien von Maersk, MSC, Wallenius Wilhelmsen und Höegh Autoliners sowie auch vom BUlk-Operator Ultrabulk finden Sie in der aktuellen Juli-Ausgabe der HANSA. Wir haben mit den Verantwortlichen über Pläne, Marktanteile und Herausforderungen gesprochen.