Am Trockenfrachtmarkt konnten die Reeder die Raten diese Woche weiter hochtreiben. Das Geschäft brummt: Vor den Nationalfeiertagen in China werden die Lager ausgekehrt.

Für die Bulker geht es am Spotmarkt weiter aufwärts: Erhöhte Charteraktivitäten vor allem für Tonnage im und au[ds_preview]s dem Atlantik heraus sorgten diese Woche für verstärkten Schwung, Der Baltic Dry Index beendet die Woche heute (Freitag) mit einem Plus zur Vorwoche von 127 Punkten bei 1540. Den größten Sprung verzeichneten Großbulker der Capesize-Klasse mit einem Anstieg der Durchschnittsrate im Zeitcharter-Trip-Geschäft um knapp 15% auf 18.350 $/Tag.

Rio tinto bulker bauxite
Photo: Rio Tinto

Zur Wochenmitte setzte mit zunehmenden Ladungen im Atlantik eine Rally ein, die kurz darauf auch den Pazifik erfasste. Transatlantik-Rundreisen verteuerten sich im Wochenverlauf um rund 50% auf über 19.000 $/Tag. Im Pazifik versuchten Bergbaukonzerne, sich noch rechtzeitig Schiffe für Erzverladungen von Westaustralien nach China zu sichern, bevor die Raten noch schneller steigen. Die Benchmark-Rate für 170.000 t auf der Route (C5) kletterte im Wochenverlauf von rund 7,20 auf 7,90 $/t.

Auch für die Panamaxe zogen die Geschäfte kräftig an, vor allem im Atlantik aber auch für Rundreisen in Nordostasien. Die Durchschnittsrate im Trip-Business stieg um 7% auf knapp 13.600 $/Tag. Vor allem die Getreideverladungen Richtung China laufen weiter auf Hochtouren, wie Makler berichten.

Die kleineren Bulkertypen mit eigenem Ladegeschirr profitierten ebenso von einer festeren Tendenz. Supramaxe und Handysize-Bulker konnten sich am Spotmarkt jeweils um rund 2% auf knapp 13.300 und 9.155 $/Tag verbessern. Für die Supramaxe ging es vor allem auf der Route aus dem Schwarzen Meer heraus Richtung Fernost weiter nach oben, die durchschnittliche Trip-Rate stieg von 21.600 auf 23.400 $/Tag. Treiber sind auch hier Getreideverladungen.

Ähnlicher Trend für Tanker

Der Ratentrend für die Rohöltanker war ganz ähnlich. Mit dem Herbstbeginn auf der nördlichen Halbkugel kommen die Verschiffungen von Rohöl und Produkten wieder stärker in Gang. Die Tonnageanfragen nehmen zu, wobei das Angebot an Schiffsraum durch Stürme, Nebel und Transitverzögerungen in einigen kritischen Meerengen eher begrenzt wird. So stieg die durchschnittliche Tagesrate der VLCC am Spotmarkt gegenüber der Vorwoche von 18.000 auf 19.000 $/Tag. Suezmaxe verbesserten sich von 14.400 auf 16.600 $/Tag. Nur für Aframaxe gaben die Erträge leicht auf 14.500 $/Tag nach.

Rückgang in Containerschifffahrt

In der Containerschifffahrt setzt sich derweil der leichte Rückgang der Charterraten fort mit einem Minus von 0,4% im New ConTex und von 0,8% im Howe Robinson Containership Index. Vor allem für Panamax-Typen kamen die Marktraten stärker unter Druck, nachdem mehr und mehr Schiffe jetzt in Spotposition laufen.

Die Linienreedereien freuen sich derweil über jede Kostenentlastung auf der Schiffsbetriebs- und Charterseite, weil die Frachtraten für sie ebenfalls sinken. Der Shanghai Containerized Freight Index für die wichtigsten Exportrouten aus China heraus gab um über 2% auf 870.58 Punkte nach.

Die Bunkerkosten für die Carrier befinden sich im Zuge des Ölpreisanstiegs wieder auf dem Weg nach oben. In Rotterdam verteuerte sich Schweröl des Typs 380 cst seit vergangenem Freitag von 430 auf 447 $/t, in Singapur kletterte der Preis von 470 auf 486 $/t. (mph)