Das britische Schifffahrtsunternehmen Braemar rutscht im abgelaufenen Geschäftshalbjahr in die roten Zahlen. Die jüngst übernommene Hamburger Tochter Naves liefert hingegen offenbar ab.
Der Makler sowie Finanz- und Technologieberater um CEO James Kidwell und Chairman David Moorho[ds_preview]use hat heute die Bilanz für das Ende August abgelaufene Geschäftshalbjahr vorgelegt. Demnach konnte der Umsatz von 64,5 auf 71,6 Mio. £ gesteigert werden, das operative Ergebnis sackte jedoch von +0,7 Mio. auf -3,3 Mio. £ ab. Im Ergebnis steht ein Minus von 3,8 Mio. £, nach einem Gewinn von 0,5 Mio. £ in der Vorjahresperiode. Die Dividende beließen die Verantwortlichen jedoch bei 0,5 £ pro Aktie.
Bei Braemar macht man das Minus jedoch vor allem an einigen »außergewöhnlichen Effekten« fest, ohne die am Ende der Gewinn sogar hätte gesteigert werden können. Das »zugrundeliegende Ergebnis« wäre demnach von 2,3 Mio. auf 2,5 Mio. £ gestiegen. Zu diesen außergewöhnlichen Effekten werden die Kosten im Rahmen der Übernahmen vom Hamburger Finanzdienstleister Naves und des Makler Atlantic Brokers gezählt. Darüber hinaus hat das nicht ganz geräuschlose Ausscheiden von Finanzdirektorin Louise Evans für zusätzliche Kosten gesorgt. Im Geschäftsbericht ist von »signifikanten Kosten in Bezug auf Vorstandswechsel« die Rede.
Zu den positiven Entwicklungen wird vor allem das Finanzberatungsgeschäft gezählt, das unter anderem von Naves in Hamburg abgedeckt wird. Das Segment habe »die Erwartungen übertroffen«, mit einigen Mandaten für Refinanzierungen. Diese sollen sich in der Bilanz des kommenden Jahres niederschlagen, so der Bericht. Auch das Broker-Geschäft sorgte für Erleichterung, mit einem Wachstum von 9,5%. Schwieriger war vor allem das Geschäft »Technische Beratung«, aufgrund der geringeren Aktivitäten im Offshore-Markt.
Chairman David Moorhouse ist insgesamt zuversichtlich: »Eine verbesserte Performance in unseren Geschäftsbereichen Shipbroking und Finanzen förderte das Ergebnis des Konzerns bei. Wir erwarten eine stärkere Performance im zweiten Halbjahr, unterstützt durch wachsenden Auftragsbestand im Bereich Shipbroking und im Finanzbereich.« Mit den Veränderungen in der Unternehmensstruktur – dazu wird auch der Verkauf der verlustbringenden Sparte »Response« gezählt – sei man besser für die zyklischen und volatilen Märkte gerüstet.