Eine Entscheidung der Hafenbehörde in Singapur dürfte die Schifffahrt aufschrecken: Der Inselstaat will die Nutzung von sogenannten Open-loop-Scrubbern im Hafengebiet verbieten.

Das Für und Wider von Scrubbern wird derzeit heiß diskutiert, Gegner und Befürworter befehden sich mit[ds_preview] Argumenten, ob Abgaswäscher nun die richtige Antwort auf die neuen Schwefelvorgaben der IMO sind. Nun schüttet Singapur buchstäblich Öl ins schwelende Feuer.

Wärtsilä, scrubber, open loop
@ Wärtsilä

Der südostasiatische Inselstaat will Open-loop-Scrubber aus seinem Hafengebiet verbannen. Dabei handelt es sich um offene Systeme, die das Abwasser (Sludge) nach dem Reinigungsprozess mit Seewasser zurück ins Meer leiten. Entsprechend ausgerüstete Schiffe müssten stattdessen schwefelarmen Kraftstoff verwenden. Doch damit sind die Investitionen in die Anlagen mehr als in Frage gestellt.

Scrubber kosten je nach Schiffstyp und Größe zwischen 2 und 8 Mio. $. Reeder, die in solche Anlagen investieren, könnten auch nach dem 1. Januar 2020 weiter Schweröl (HFO, 3,5% Schwefelanteil) statt der neuen Kraftstoffe mit maximal 0,5% Schwefelanteil verwenden. Die Preisdifferenz dürfte bei mindestens 250 $ je Tonne liegen.

Scrubber
@ HANSA / DNV GL

Sollte Singapur sein Vorhaben umsetzen, wäre dieser Vorteil in einem der wichtigsten Häfen und Bunkerplätze für die weltweite Schifffahrt dahin. Die Einleitung des Waschwassers sei dann verboten. Schiffe, die mit Hybridwäschern ausgestattet sind, müssten in den geschlossenen Kreislauf wechseln, alle anderen IMO-konforme Kraftstoffe verwenden. Die entsprechende Verordnung sei bereits verabschiedet und trete am 1. Januar 2020 in Kraft, wird Andrew Tan, CO der Hafenbehörde MPA, von Reuters zitiert.