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Das Containerschiff »MSC Zoe« hat im Sturm vor Borkum 270 Container verloren. In drei der Boxen lagerten offenbar gefährliche Stoffe.

Nach Angaben des Havariekommandos in Cuxhaven sind die Container bereits am Dienstag über Bord gegangen. 21 Behälter seien bis[ds_preview] gestern Abend an den niederländischen Inseln Vlieland, Terschelling und Ameland angespült worden, sechs seien in deutschen Gewässern gesichtet worden. Darin seien Flachbildschirme, Kleidung, Spielzeug, Ikea-Möbel und Auto-Teile enthalten. In drei der Boxen befinde sich giftiges Dibenzoylperoxid, das beispielsweise in der Kunststoffproduktion eingesetzt wird.

Der 400 Meter lange und 2015 gebaute Carrier (19.200 TEU) war auf dem Weg von Sines (Portugal) nach Bremerhaven und wurde gegen Mitternacht von mehreren Wellen schwer getroffen – dabei verlor das unter Panama-Flagge fahrende Schiff die Container. Die Besatzung meldete den Verlust den deutschen Behörden und änderte sofort den Kurs.

Zusätzlich zum Ölüberwachungsflugzeug Do 228 überflog ein Hubschrauber der Bundespolizei das Einsatzgebiet nordwestlich von Borkum und suche nach Containern und treibender Ladung. Auch das Mehrzweckschiff »Neuwerk« und der Tonnenleger »Gustav Meyer« befänden sich im Einsatzgebiet, teilte das Havariekommando mit. Zur Unfallursache ermittelt die Wasserschutzpolizei Bremerhaven.

MSC hat nach eigenen Angaben ein Bergungsunternehmen mit der Bergung der verlorenen Container und mit der Strandreinigung beauftragt und außerdem mit Sonar ausgestattete Spezialschiffe zur Suche nach fehlender Ladung auf See gechartert. Der Havarist hat inzwischen in Begleitung der »Neuwerk« Bremerhaven erreicht. Die Suche nach den Containern wird fortgesetzt.

Auf den Inseln Borkum, Juist und Norderney werden die Strände nach möglichen Containeranlandungen abgesucht. Grundsätzlich warnt das Havariekommando davor, am Strand gefundene Container, Containerteile oder Gegenstände zu berühren. Es kann nicht ausgeschlossen werden, dass man mit Gefahrstoffen in Berührung kommen könne. Die Außenems sei vorsorglich für den Schiffsverkehr gesperrt worden.