Weil das Wetter nicht mitspielt, sind die Bergungsarbeiten nach der Havarie der »MSCO Zoe« weiter unterbrochen. Spezialschiffe warten auf ihren Einsatz.

Im Seegebiet herrschen Windstärken von sechs bis sieben Beaufort; die Wellenhöhe beträgt 4 m, teilte das Havariekommando jetzt [ds_preview]mit. Nach Angaben des Deutschen Wetterdienstes wird sich die Situation bis Freitag kaum verbessern. Sobald die Wetterbedingungen dies zulassen, sollen die Such- und Bergungsmaßnahmen wieder aufgenommen werden. Das vom Bergungsunternehmen beauftragte Spezialschiff »Atlantic Tonjer« soll dann das Einsatzgebiet anlaufen.

Atlantic Tonjer 1
Die »Atlantic Tonjer« ist auf dem Weg zur Emsmündung (Foto: Atlantic Marine)

Der Fischkutter »Mare Frisicum« soll folgen und Treibgut einsammeln. Als Erkundungsschiffe werden die »Tander I« und die »Seazip Fix« eingesetzt. Es ist geplant, zuerst die Container in der Ems zu bergen.
Die »Atair« befindet sich weiterhin im Seegebiet, um die Sucharbeiten per Sonar unterstützen zu können.

Die »MSC Zoe« hatte Anfang Januar auf ihrem Weg nach Bremerhaven im Sturm rund 270 Container verloren. Von den niederländischen Inseln waren Terschelling, Vlieland, Ameland und Schiermonnikoog betroffen. 

An den Stränden wurden bisher rund 170m³ Strandgut eingesammelt, davon ein Großteil auf Borkum, heißt es jetzt seitens des Havariekommandos. Seit vergangenem Freitag sind nur geringe Mengen angelandet. Die auf dem Festland bei Krummhörn auf 20 km Länge angelandeten Ladungsreste sind teilweise im Teek (= vornehmlich aus Pflanzenresten bestehendes Treibgut, das einen Flutsaum am Strand oder Deich bildet) verfangen. Hier haben heute 200 Kräfte der Freiwilligen Feuerwehr der Gemeinde und der Deichacht Krummhörn zunächst die freiliegenden Ladungsanlandungen eingesammelt. Zwei Mitarbeiter des Havariekommandos waren vor Ort, um die Maßnahmen mit zu koordinieren.

Die Containerreederei MSC hatte bereits bestätigt, die Kosten für alle Bergungsarbeiten entlang der niederländischen und deutschen Küsten zu übernehmen. Details zur Ladung will MSC mit Verweis auf ihre Kunden noch immer nicht preisgeben. Jedoch ist aus Mitteilungen der lokalen Behörden wie dem Havariekommando in Cuxhaven bekannt, dass in den Containern unter anderem Flachbildfernseher, Kinderkleidung, Möbel sowie Autoteile gestaut waren. In drei Containern befand sich offenbar Peroxid, als als Gefahrgut eingestufter Stoff. Das deutsche Havariekommando veröffentlichte Informationen und Fotos. Auf Schiermonnikoog wurden Kunststoffsäcke gefunden.