Reeder beklagen Sonderregeln für Scrubber-Abwasser

Ian Adams MAMCL
Ian Adams (Foto: CSA)
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Die Clean Shipping Alliance (CSA) 2020, ein Reedereiverband, der sich um das Thema Scrubber bemüht, beklagt die Sonderregeln mancher Häfen für das Abwasser aus Scrubbern. Diese stützten sich nicht auf Fakten.

Der Verband rät der Branche, kein Scrubber-Waschwasser einzuleiten, wen[ds_preview]n Küstenstaaten und Hafenbehörden lokale Vorschriften erlassen, um die Auswirkungen des Schiffsbetriebs auf ihre Häfen zu verringern. Als Reaktion auf neue Vorschriften mancher Staaten und Häfen erklärt Ian Adams, Exekutivdirektor der CSA 2020 : »Die Häfen haben das Recht, ihre eigenen Anforderungen festzulegen, und es ist üblich, dass die lokalen Verwaltungen ihre Anforderungen ständig überprüfen. Aber diese Entscheidungen mit sensationellen Aussagen in der Scrubber-Debatte zu verknüpfen, ohne Bezugnahme auf wissenschaftliche Daten, ist unbegründet, unvernünftig und beeinträchtigt die Hafenkunden, während die Verbreitung faktisch falscher Informationen fortgesetzt wird.«

Nun zu spekulieren, dass dies Auswirkungen auf die globalen Regelungen oder gar die breitere Einführung von Open- und Closed-Loop-Wäschern haben werde, sei falsch. »Es handelt sich um Fake News«, so Adams.

»Kenne keinen wissenschaftlichen Beweise, dass Waschwasser schädlich ist«

Michael Kaczmarek, Senior Vice President bei Carnival Corporation, einem Mitglied der Clean Shipping Alliance, sagt: »Es ist verständlich, dass die Einleitung von Waschwasser in einige lokale Diskussionen einbezogen wird und diese Regeln derzeit von Ort zu Ort unterschiedlich sein können. Wir empfehlen jedoch jedem Hafen, der eine Einschränkung in Betracht zieht, zunächst die vorhandenen Daten zu prüfen, bevor er so großen Einfluss auf seine Kunden ausübt.«

Weiter meint er: »Obwohl ich keine wissenschaftlichen Beweise dafür kenne, dass ins Meer eingeleitetes Waschwasser schädlich ist, weiß ich, dass die Internationale Seeschifffahrtsorganisation dieses Thema eingehend geprüft hat, bevor sie die Zulässigkeit von offenen und geschlossenen Abgasreinigungssystemen als Mittel zur Einhaltung der Vorschriften bestätigt hat.«

In den letzten Monaten haben Vertreter der CSA 2020 mehrere Häfen und Behörden besucht, um ihnen wissenschaftlichen Daten über die Zusammensetzung von Scrubber-Abwässern vorzulegen. Diese Bemühungen sollen fortgesetzt werden, weitere Studien seien in Arbeit.

Die CSA, der mehr als 30 Reedereien angehören, wurde im vergangenen Jahr gegründet, um wissenschaftlich fundierte Informationen und Forschungsergebnisse über die Leistung und den Umwelteinfluss geschlossener und offener Abgasreinigungssysteme bereitzustellen.