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Reedereien können sich nun auch im deutschen Markt gegen Schäden an Schiff und Maschine durch Cyber-Attacken versichern. So kündigte der Assekuradeur Lampe & Schwartze (L&S) in Bremen heute den Vermarktungsstart für ein neues Produkt namens »Ship Owner’s Marine Cyber Cover« (SOMCC) a[ds_preview]n.

Es ist als Ergänzung zur klassischen Seekaskoversicherung gedacht, die in der Regel einen Ausschluss (»CL380«) für Schäden infolge böswilliger Angriffe inklusive Cyber-Attacken enthält. Die Police, die auf den Allgemeinen Deutschen Seeschiffsversicherungen 2009 (DTV-ADS-2009) basiert, biete noch weitere Leistungen wie Empfehlungen zur Erhöhung der IT-Sicherheit in den Reedereibetrieben und an Bord der Schiffe sowie schnelle Maßnahmen im Schadenfall, teilte L&S mit.

HC Enge Pressefoto
Hans-Christoph Enge (Foto: Lampe & Schwartze)

Entsprechende Versicherungsprodukte waren bislang nur vereinzelt im Ausland verfügbar, z.B. beim Norwegian Hull Club (NHC).

Die Risikokapazitäten für die neue Cyber-Police konnte sich der Assekuradeur eigenen Angaben zufolge bei internationalen Erst- und Rückversicherern beschaffen. Die Zeichnungsgemeinschaft mit der Ergo als bislang größtem Kapazitätsgeber sei groß genug, um Schäden bis 30 Mio. Euro pro Vorfall zu versichern, erklärte der geschäftsführende Gesellschafter von L&S, Hans-Christoph Enge, gegenüber der HANSA. Ziel sei es, dieses Limit durch Teilnahme weiterer Versicherer auf 50 Mio. Euro anzuheben.

Weitere Partner für das Produkt sind der Verein Hanseatischer Transportversicherer VHT für Schadensbearbeitung und Risikoanalyse sowie das Maritime Cyber Emergency Response Team (MCERT) in Großbritannien als Berater und Forensiker. (mph)